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Aṅguttara Nikāya 9.1 Nummerierte Lehrreden 9.1
1. Sambodhivagga 1. Das Kapitel über das Erwachen
Sambodhisutta Erwachen
Evaṁ me sutaṁ—So habe ich es gehört:
ekaṁ samayaṁ bhagavā sāvatthiyaṁ viharati jetavane anāthapiṇḍikassa ārāme. Einmal hielt sich der Buddha bei Sāvatthī in Jetas Wäldchen auf, dem Kloster des Anāthapiṇḍika.
Tatra kho bhagavā bhikkhū āmantesi: Da wandte sich der Buddha an die Mönche und Nonnen:
“Sace, bhikkhave, aññatitthiyā paribbājakā evaṁ puccheyyuṁ: „Mönche und Nonnen, wenn Wanderer anderer Konfessionen fragen würden:
‘sambodhipakkhikānaṁ, āvuso, dhammānaṁ kā upanisā bhāvanāyā’ti, evaṁ puṭṭhā tumhe, bhikkhave, tesaṁ aññatitthiyānaṁ paribbājakānaṁ kinti byākareyyāthā”ti? ‚Geehrte, was ist die wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Faktoren des Erwachens?‘, was würdet ihr ihnen antworten?“
“Bhagavaṁmūlakā no, bhante, dhammā …pe… bhagavato sutvā bhikkhū dhāressantī”ti. „Unsere Lehren wurzeln im Buddha. … Die Mönche und Nonnen werden zuhören und es behalten.“
“Tena hi, bhikkhave, suṇātha, sādhukaṁ manasi karotha; bhāsissāmī”ti. „Also dann, Mönche und Nonnen, hört zu und gebraucht den Geist gut, ich werde sprechen.“
“Evaṁ, bhante”ti kho te bhikkhū bhagavato paccassosuṁ. „Ja, Herr“, antworteten sie.
Bhagavā etadavoca: Der Buddha sagte:
“Sace, bhikkhave, aññatitthiyā paribbājakā evaṁ puccheyyuṁ: „Mönche und Nonnen, wenn Wanderer anderer Konfessionen fragen würden:
‘sambodhipakkhikānaṁ, āvuso, dhammānaṁ kā upanisā bhāvanāyā’ti, evaṁ puṭṭhā tumhe, bhikkhave, tesaṁ aññatitthiyānaṁ paribbājakānaṁ evaṁ byākareyyātha: ‚Geehrte, was ist die wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Faktoren des Erwachens?‘, dann sollt ihr ihnen antworten:
‘Idhāvuso, bhikkhu kalyāṇamitto hoti kalyāṇasahāyo kalyāṇasampavaṅko. ‚Da hat ein Mönch gute Freunde, Genossen und Gefährten.
Sambodhipakkhikānaṁ, āvuso, dhammānaṁ ayaṁ paṭhamā upanisā bhāvanāya. Das ist die erste wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Faktoren des Erwachens.
Puna caparaṁ, āvuso, bhikkhu sīlavā hoti, pātimokkhasaṁvarasaṁvuto viharati ācāragocarasampanno aṇumattesu vajjesu bhayadassāvī, samādāya sikkhati sikkhāpadesu. Dann ist da ein Mönch sittlich, gezügelt in der Ordenssatzung, verhält sich angemessen und sucht an angemessenen Orten um Almosen nach. Er sieht die Gefahr im kleinsten Fehler und hält die Regeln ein, die er aufgenommen hat.
Sambodhipakkhikānaṁ, āvuso, dhammānaṁ ayaṁ dutiyā upanisā bhāvanāya. Das ist die zweite wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Faktoren des Erwachens.
Puna caparaṁ, āvuso, bhikkhu yāyaṁ kathā abhisallekhikā cetovivaraṇasappāyā, seyyathidaṁ—appicchakathā santuṭṭhikathā pavivekakathā asaṁsaggakathā vīriyārambhakathā sīlakathā samādhikathā paññākathā vimuttikathā vimuttiñāṇadassanakathā, evarūpiyā kathāya nikāmalābhī hoti akicchalābhī akasiralābhī. Dann findet da ein Mönch, wann immer er will, ohne Mühe und Not, Gelegenheit, an Gesprächen über Selbstaustilgung teilzunehmen, die helfen, das Herz zu öffnen: nämlich an Gesprächen über Genügsamkeit, Zufriedenheit, Abgeschiedenheit, Sichfernhalten, das Aufrütteln der Energie, sittliches Verhalten, Versenkung, Weisheit, Freiheit und das Erkennen und Sehen der Freiheit.
Sambodhipakkhikānaṁ, āvuso, dhammānaṁ ayaṁ tatiyā upanisā bhāvanāya. Das ist die dritte wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Faktoren des Erwachens.
Puna caparaṁ, āvuso, bhikkhu āraddhavīriyo viharati akusalānaṁ dhammānaṁ pahānāya, kusalānaṁ dhammānaṁ upasampadāya, thāmavā daḷhaparakkamo anikkhittadhuro kusalesu dhammesu. Dann lebt da ein Mönch so, dass er seine Energie aufrüttelt, um untaugliche Eigenschaften aufzugeben und sich taugliche Eigenschaften zu eigen zu machen. Er ist stark, beharrlich fest, und lässt nicht nach beim Entwickeln tauglicher Eigenschaften.
Sambodhipakkhikānaṁ, āvuso, dhammānaṁ ayaṁ catutthī upanisā bhāvanāya. Das ist die vierte wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Faktoren des Erwachens.
Puna caparaṁ, āvuso, bhikkhu paññavā hoti udayatthagāminiyā paññāya samannāgato ariyāya nibbedhikāya sammā dukkhakkhayagāminiyā. Dann ist da ein Mönch weise. Er besitzt die Weisheit des Entstehens und Vergehens, die edel und durchdringend ist und zur völligen Auflösung des Leidens führt.
Sambodhipakkhikānaṁ, āvuso, dhammānaṁ ayaṁ pañcamī upanisā bhāvanāya’. Das ist die fünfte wesentliche Bedingung für die Entwicklung der Faktoren des Erwachens.‘
Kalyāṇamittassetaṁ, bhikkhave, bhikkhuno pāṭikaṅkhaṁ kalyāṇasahāyassa kalyāṇasampavaṅkassa—Von einem Mönch mit guten Freunden, Genossen und Gefährten kann man erwarten,
sīlavā bhavissati, pātimokkhasaṁvarasaṁvuto viharissati ācāragocarasampanno aṇumattesu vajjesu bhayadassāvī, samādāya sikkhissati sikkhāpadesu. dass er sittlich ist …
Kalyāṇamittassetaṁ, bhikkhave, bhikkhuno pāṭikaṅkhaṁ kalyāṇasahāyassa kalyāṇasampavaṅkassa—Von einem Mönch mit guten Freunden, Genossen und Gefährten kann man erwarten,
yāyaṁ kathā abhisallekhikā cetovivaraṇasappāyā, seyyathidaṁ—appicchakathā santuṭṭhikathā pavivekakathā asaṁsaggakathā vīriyārambhakathā sīlakathā samādhikathā paññākathā vimuttikathā vimuttiñāṇadassanakathā, evarūpiyā kathāya nikāmalābhī bhavissati akicchalābhī akasiralābhī. dass er, wann immer sie will, ohne Mühe und Not, Gelegenheit findet, an Gesprächen über Selbstaustilgung teilzunehmen, die helfen, das Herz zu öffnen …
Kalyāṇamittassetaṁ, bhikkhave, bhikkhuno pāṭikaṅkhaṁ kalyāṇasahāyassa kalyāṇasampavaṅkassa—Von einem Mönch mit guten Freunden, Genossen und Gefährten kann man erwarten,
āraddhavīriyo viharissati akusalānaṁ dhammānaṁ pahānāya, kusalānaṁ dhammānaṁ upasampadāya, thāmavā daḷhaparakkamo anikkhittadhuro kusalesu dhammesu. dass er so lebt, dass er seine Energie aufrüttelt …
Kalyāṇamittassetaṁ, bhikkhave, bhikkhuno pāṭikaṅkhaṁ kalyāṇasahāyassa kalyāṇasampavaṅkassa—Von eine Mönch mit guten Freunden, Genossen und Gefährten kann man erwarten,
paññavā bhavissati udayatthagāminiyā paññāya samannāgato ariyāya nibbedhikāya sammā dukkhakkhayagāminiyā. dass er weise ist …
Tena ca pana, bhikkhave, bhikkhunā imesu pañcasu dhammesu patiṭṭhāya cattāro dhammā uttari bhāvetabbā—Und wenn ein Mönch in diesen fünf Dingen verankert ist, soll er vier weitere Dinge entwickeln.
asubhā bhāvetabbā rāgassa pahānāya, mettā bhāvetabbā byāpādassa pahānāya, ānāpānassati bhāvetabbā vitakkupacchedāya, aniccasaññā bhāvetabbā asmimānasamugghātāya. Er soll die Wahrnehmung des Abstoßenden entwickeln, um Gier aufzugeben, Liebe entwickeln, um Hass aufzugeben, Achtsamkeit auf den Atem entwickeln, um das Denken zu unterbrechen und die Wahrnehmung der Unbeständigkeit entwickeln, um die Einbildung ‚ich bin‘ auszurotten.
Aniccasaññino, bhikkhave, anattasaññā saṇṭhāti. Wenn man die Unbeständigkeit wahrnimmt, festigt sich die Wahrnehmung des Fehlens eines Selbst.
Anattasaññī asmimānasamugghātaṁ pāpuṇāti diṭṭheva dhamme nibbānan”ti. Wenn man das Fehlen eines Selbst wahrnimmt, rottet man die Einbildung ‚ich bin‘ aus und erlangt in eben diesem Leben das Erlöschen.“
Paṭhamaṁ.