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Udāna 6.4 Innige Sprüche 6.4
Paṭhamanānātitthiyasutta Anhänger verschiedener anderer Konfessionen (1)
Evaṁ me sutaṁ—So habe ich es gehört:
ekaṁ samayaṁ bhagavā sāvatthiyaṁ viharati jetavane anāthapiṇḍikassa ārāme. Einmal hielt sich der Buddha bei Sāvatthī in Jetas Wäldchen auf, dem Kloster des Anāthapiṇḍika.
Tena kho pana samayena sambahulā nānātitthiyasamaṇabrāhmaṇaparibbājakā sāvatthiyaṁ paṭivasanti nānādiṭṭhikā nānākhantikā nānārucikā nānādiṭṭhinissayanissitā. Damals befanden sich in Sāvatthī einige Asketen, Brahmanen und Wanderer, die verschiedenen anderen Konfessionen anhingen; sie hatten verschiedene Ansichten, Glaubenslehren und Meinungen und stützten sich auf verschiedene Ansichten.
Santeke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino: Es gab manche Asketen und Brahmanen, die diese Doktrin und Ansicht hatten:
“sassato loko, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Das Weltall ist ewig. Das allein ist die Wahrheit, alles andere ist unnütz.“
Santi paneke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino: Andere hatten folgende Doktrinen und Ansichten:
“asassato loko, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Das Weltall ist zeitlich.“
Santeke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“antavā loko, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Das Weltall ist endlich.“
Santi paneke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“anantavā loko, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Das Weltall ist unendlich.“
Santeke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“taṁ jīvaṁ taṁ sarīraṁ, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Seele und Körper sind dasselbe.“
Santi paneke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“aññaṁ jīvaṁ aññaṁ sarīraṁ, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Seele und Körper sind verschiedene Dinge.“
Santeke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“hoti tathāgato paraṁ maraṇā, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Ein Klargewordener besteht nach dem Tod fort.“
Santi paneke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“na hoti tathāgato paraṁ maraṇā, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Ein Klargewordener besteht nach dem Tod nicht fort.“
Santeke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“hoti ca na ca hoti tathāgato paraṁ maraṇā, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Ein Klargewordener besteht nach dem Tod fort und besteht auch nicht fort.“
Santi paneke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
“neva hoti na na hoti tathāgato paraṁ maraṇā, idameva saccaṁ moghamaññan”ti. „Ein Klargewordener besteht nach dem Tod weder fort, noch besteht er nicht fort.“ Und alle dachten jeweils: „Das allein ist die Wahrheit, alles andere ist unnütz.“
Te bhaṇḍanajātā kalahajātā vivādāpannā aññamaññaṁ mukhasattīhi vitudantā viharanti: Sie zankten, stritten und gerieten aneinander und verletzten einander fortwährend mit scharfen Worten:
“ediso dhammo, nediso dhammo; „So ist die Wahrheit, so ist die Wahrheit nicht!
nediso dhammo, ediso dhammo”ti. So ist nicht die Wahrheit, so ist die Wahrheit!“
Atha kho sambahulā bhikkhū pubbaṇhasamayaṁ nivāsetvā pattacīvaramādāya sāvatthiṁ piṇḍāya pāvisiṁsu. Da kleideten sich mehrere Mönche und Nonnen am Morgen an, nahmen Schale und Robe und betraten Sāvatthī zum Almosengang.
Sāvatthiyaṁ piṇḍāya caritvā pacchābhattaṁ piṇḍapātapaṭikkantā yena bhagavā tenupasaṅkamiṁsu; upasaṅkamitvā bhagavantaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdiṁsu. Nach dem Essen, als sie vom Almosengang zurückkamen, gingen sie zum Buddha, verbeugten sich, setzten sich zur Seite hin und berichteten ihm diese Vorgänge. Der Buddha sagte:
Ekamantaṁ nisinnā kho te bhikkhū bhagavantaṁ etadavocuṁ:
“Idha, bhante, sambahulā nānātitthiyasamaṇabrāhmaṇaparibbājakā sāvatthiyaṁ paṭivasanti nānādiṭṭhikā nānākhantikā nānārucikā nānādiṭṭhinissayanissitā—
Santeke samaṇabrāhmaṇā evaṁvādino evaṁdiṭṭhino:
‘sassato loko, idameva saccaṁ moghamaññan’ti …pe…
te bhaṇḍanajātā kalahajātā vivādāpannā aññamaññaṁ mukhasattīhi vitudantā viharanti:
‘ediso dhammo, nediso dhammo;
nediso dhammo, ediso dhammo’”ti.
“Aññatitthiyā, bhikkhave, paribbājakā andhā acakkhukā; „Mönche und Nonnen, die Wanderer anderer Konfessionen sind blind und ohne Sehvermögen.
atthaṁ na jānanti, anatthaṁ na jānanti, dhammaṁ na jānanti, adhammaṁ na jānanti. Sie verstehen nicht, was segensreich und was unheilvoll ist, was die Wahrheit und was nicht die Wahrheit ist.
Te atthaṁ ajānantā anatthaṁ ajānantā dhammaṁ ajānantā adhammaṁ ajānantā bhaṇḍanajātā kalahajātā vivādāpannā aññamaññaṁ mukhasattīhi vitudantā viharanti: Daher zanken und streiten sie und geraten aneinander und verletzen einander fortwährend mit scharfen Worten:
‘ediso dhammo, nediso dhammo; ‚So ist die Wahrheit, so ist die Wahrheit nicht!
nediso dhammo, ediso dhammo’ti. So ist nicht die Wahrheit, so ist die Wahrheit!‘
Bhūtapubbaṁ, bhikkhave, imissāyeva sāvatthiyā aññataro rājā ahosi. Es war einmal, Mönche und Nonnen, ein gewisser König eben hier in Sāvatthī.
Atha kho, bhikkhave, so rājā aññataraṁ purisaṁ āmantesi: Da wandte sich der König an einen Mann:
‘ehi tvaṁ, ambho purisa, yāvatakā sāvatthiyā jaccandhā te sabbe ekajjhaṁ sannipātehī’ti. ‚Bitte, werter Mann, versammle alle in ganz Sāvatthī, die von Geburt an blind sind, und bringe sie an einem Ort zusammen.‘
‘Evaṁ, devā’ti kho, bhikkhave, so puriso tassa rañño paṭissutvā yāvatakā sāvatthiyā jaccandhā te sabbe gahetvā yena so rājā tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā taṁ rājānaṁ etadavoca: „Ja, Majestät“, erwiderte der Mann. Er tat wie geheißen und meldete dann dem König:
‘sannipātitā kho te, deva, yāvatakā sāvatthiyā jaccandhā’ti. ‚Majestät, die Blinden aus ganz Sāvatthī sind versammelt.‘
‘Tena hi, bhaṇe, jaccandhānaṁ hatthiṁ dassehī’ti. ‚Nun, ich sage, zeige ihnen einen Elefanten.‘
‘Evaṁ, devā’ti kho, bhikkhave, so puriso tassa rañño paṭissutvā jaccandhānaṁ hatthiṁ dassesi—‚Ja, Majestät‘, antwortete der Mann. Er tat, worum ihn der König gebeten hatte.
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa sīsaṁ dassesi: Manchen der Blinden zeigte er den Kopf des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa kaṇṇaṁ dassesi: Manchen zeigte er das Ohr des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa dantaṁ dassesi: Manchen zeigte er den Stoßzahn des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa soṇḍaṁ dassesi: Manchen zeigte er den Rüssel des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa kāyaṁ dassesi: Manchen zeigte er die Flanke des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa pādaṁ dassesi: Manchen zeigte er den Fuß des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa satthiṁ dassesi: Manchen zeigte er den Oberschenkel des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa naṅguṭṭhaṁ dassesi: Manchen zeigte er den Schwanz des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Ekaccānaṁ jaccandhānaṁ hatthissa vāladhiṁ dassesi: Manchen zeigte er die Schwanzspitze des Elefanten mit den Worten:
‘ediso, jaccandhā, hatthī’ti. ‚So sieht der Elefant aus.‘
Atha kho, bhikkhave, so puriso jaccandhānaṁ hatthiṁ dassetvā yena so rājā tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā taṁ rājānaṁ etadavoca: Dann begab er sich zum König und meldete:
‘diṭṭho kho tehi, deva, jaccandhehi hatthī; ‚Majestät, den Blinden ist der Elefant gezeigt worden.
yassadāni kālaṁ maññasī’ti. Bitte geh nach deinem Belieben.‘
Atha kho, bhikkhave, so rājā yena te jaccandhā tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā te jaccandhe etadavoca: Da ging der König zu den Blinden und sagte:
‘diṭṭho vo, jaccandhā, hatthī’ti? ‚Habt ihr den Elefanten gesehen?‘
‘Evaṁ, deva, diṭṭho no hatthī’ti. ‚Ja, Majestät, uns ist der Elefant gezeigt worden.‘
‘Vadetha, jaccandhā, kīdiso hatthī’ti? ‚Dann sagt uns: Was für ein Ding ist ein Elefant?‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa sīsaṁ diṭṭhaṁ ahosi, te evamāhaṁsu: Die Blinden, denen der Kopf des Elefanten gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi kumbho’ti. ‚Majestät, ein Elefant ist wie ein Kessel.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa kaṇṇo diṭṭho ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen das Ohr gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi suppo’ti. ‚Ein Elefant ist wie eine Worfel.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa danto diṭṭho ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen der Stoßzahn gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi khīlo’ti. ‚Ein Elefant ist wie eine Pflugschar.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa soṇḍo diṭṭho ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen der Rüssel gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi naṅgalīsā’ti. ‚Ein Elefant ist wie ein Pflugbaum.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa kāyo diṭṭho ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen die Flanke gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi koṭṭho’ti. ‚Ein Elefant ist wie ein Speicher.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa pādo diṭṭho ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen der Fuß gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi thūṇo’ti. ‚Ein Elefant ist wie ein Pfeiler.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa satthi diṭṭho ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen der Oberschenkel gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi udukkhalo’ti. ‚Ein Elefant ist wie ein Mörser.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa naṅguṭṭhaṁ diṭṭhaṁ ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen der Schwanz gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi musalo’ti. ‚Ein Elefant ist wie ein Stößel.‘
Yehi, bhikkhave, jaccandhehi hatthissa vāladhi diṭṭho ahosi, te evamāhaṁsu: Die, denen die Schwanzspitze gezeigt worden war, sagten:
‘ediso, deva, hatthī seyyathāpi sammajjanī’ti. ‚Ein Elefant ist wie ein Besen.‘
Te ‘ediso hatthī, nediso hatthī; Sie sagten: ‚So ist ein Elefant, so ist ein Elefant nicht!
nediso hatthī, ediso hatthī’ti aññamaññaṁ muṭṭhīhi saṁsumbhiṁsu. So ist kein Elefant, so ist ein Elefant!‘, und schlugen einander mit Fäusten.
Tena ca pana, bhikkhave, so rājā attamano ahosi. Darüber war der König erfreut.
Evamevaṁ kho, bhikkhave, aññatitthiyā paribbājakā andhā acakkhukā. Ebenso, Mönche und Nonnen, sind die Wanderer anderer Konfessionen blind und ohne Sehvermögen.
Te atthaṁ na jānanti anatthaṁ na jānanti, dhammaṁ na jānanti adhammaṁ na jānanti. Sie verstehen nicht, was segensreich und was unheilvoll ist, was die Wahrheit und was nicht die Wahrheit ist.
Te atthaṁ ajānantā anatthaṁ ajānantā, dhammaṁ ajānantā adhammaṁ ajānantā bhaṇḍanajātā kalahajātā vivādāpannā aññamaññaṁ mukhasattīhi vitudantā viharanti: Daher zanken und streiten sie und geraten aneinander und verletzen einander fortwährend mit scharfen Worten:
‘ediso dhammo, nediso dhammo; ‚So ist die Wahrheit, so ist die Wahrheit nicht!
nediso dhammo, ediso dhammo’”ti. So ist nicht die Wahrheit, so ist die Wahrheit!‘
Atha kho bhagavā etamatthaṁ viditvā tāyaṁ velāyaṁ imaṁ udānaṁ udānesi: Und da er diese Sache verstand, drückte der Buddha bei dieser Gelegenheit dieses innige Gefühl aus:
“Imesu kira sajjanti, „Manche Asketen und Brahmanen, so scheint es,
eke samaṇabrāhmaṇā; klammern sich an diese Dinge.
Viggayha naṁ vivadanti, Zankend streiten sie,
janā ekaṅgadassino”ti. die Leute, die nur einen Teil sehen.“
Catutthaṁ.