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Saṁyutta Nikāya 12.63 Verbundene Lehrreden 12.63
7. Mahāvagga 7. Das große Kapitel
Puttamaṁsasutta Fleisch eines Kindes
Sāvatthiyaṁ … In Sāvatthī.
“cattārome, bhikkhave, āhārā bhūtānaṁ vā sattānaṁ ṭhitiyā sambhavesīnaṁ vā anuggahāya. „Mönche und Nonnen, es gibt diese vier Arten von Nahrung. Sie erhalten Lebewesen, die geboren sind, und helfen denen, die im Begriff stehen, geboren zu werden.
Katame cattāro? Welche vier?
Kabaḷīkāro āhāro oḷāriko vā sukhumo vā, phasso dutiyo, manosañcetanā tatiyā, viññāṇaṁ catutthaṁ. Feste Nahrung, grob oder subtil; Kontakt ist die zweite, eine Absicht im Geist die dritte und Bewusstsein die vierte.
Ime kho, bhikkhave, cattāro āhārā bhūtānaṁ vā sattānaṁ ṭhitiyā sambhavesīnaṁ vā anuggahāya. Das sind die vier Arten von Nahrung, die Lebewesen, die geboren sind, erhalten und denen helfen, die im Begriff stehen, geboren zu werden.
Kathañca, bhikkhave, kabaḷīkāro āhāro daṭṭhabbo? Und wie soll man feste Nahrung betrachten?
Seyyathāpi, bhikkhave, dve jāyampatikā parittaṁ sambalaṁ ādāya kantāramaggaṁ paṭipajjeyyuṁ. Wie wenn ein Paar, die Mann und Frau wären, sich mit wenig Vorräten auf den Weg durch eine Wüste machten.
Tesamassa ekaputtako piyo manāpo. Sie hätten ein einziges Kind, das ihnen lieb und teuer wäre.
Atha kho tesaṁ, bhikkhave, dvinnaṁ jāyampatikānaṁ kantāragatānaṁ yā parittā sambalamattā, sā parikkhayaṁ pariyādānaṁ gaccheyya. Auf ihrem Weg durch die Wüste würden dem Paar die wenigen Vorräte ausgehen,
Siyā ca nesaṁ kantārāvaseso anatiṇṇo. und sie hätten noch den Rest der Wüste zu durchqueren.
Atha kho tesaṁ, bhikkhave, dvinnaṁ jāyampatikānaṁ evamassa: Da käme diesem Paar in den Sinn:
‘amhākaṁ kho yā parittā sambalamattā sā parikkhīṇā pariyādiṇṇā. ‚Die wenigen Vorräte sind uns ausgegangen,
Atthi cāyaṁ kantārāvaseso anittiṇṇo. und wir haben noch den Rest der Wüste zu durchqueren.
Yannūna mayaṁ imaṁ ekaputtakaṁ piyaṁ manāpaṁ vadhitvā vallūrañca soṇḍikañca karitvā puttamaṁsāni khādantā evaṁ taṁ kantārāvasesaṁ nitthareyyāma, mā sabbeva tayo vinassimhā’ti. Warum töten wir nicht unser einziges Kind, das uns so lieb und teuer ist, und bereiten getrocknetes und gewürztes Fleisch? Dann können wir es durch die Wüste schaffen, indem wir das Fleisch unseres Kindes essen. Wir sollen nicht alle drei zugrunde gehen.‘
Atha kho te, bhikkhave, dve jāyampatikā taṁ ekaputtakaṁ piyaṁ manāpaṁ vadhitvā vallūrañca soṇḍikañca karitvā puttamaṁsāni khādantā evaṁ taṁ kantārāvasesaṁ nitthareyyuṁ. Dann würde dieses Paar sein einziges Kind, das ihnen so lieb und teuer wäre, töten und getrocknetes und gewürztes Fleisch bereiten. Sie würden es durch die Wüste schaffen, indem sie das Fleisch ihres Kindes äßen.
Te puttamaṁsāni ceva khādeyyuṁ, ure ca paṭipiseyyuṁ: Und wenn sie das Fleisch ihres Kindes äßen, würden sie sich an die Brust schlagen:
‘kahaṁ, ekaputtaka, kahaṁ, ekaputtakā’ti. ‚Wo bist du, unser einziges Kind? Wo bist du, unser einziges Kind?‘
Taṁ kiṁ maññatha, bhikkhave, Was denkt ihr, Mönche und Nonnen?
api nu te davāya vā āhāraṁ āhāreyyuṁ, madāya vā āhāraṁ āhāreyyuṁ, maṇḍanāya vā āhāraṁ āhāreyyuṁ, vibhūsanāya vā āhāraṁ āhāreyyun”ti? Würden sie diese Nahrung zum Spaß, zum Schwelgen, zur Zier oder zum Schmuck essen?“
“No hetaṁ, bhante”. „Nein, Herr.“
“Nanu te, bhikkhave, yāvadeva kantārassa nittharaṇatthāya āhāraṁ āhāreyyun”ti? „Würden sie nicht diese Nahrung nur essen, damit sie es durch die Wüste schafften?“
“Evaṁ, bhante”. „Ja, Herr.“
“‘Evameva khvāhaṁ, bhikkhave, kabaḷīkāro āhāro daṭṭhabbo’ti vadāmi. „Ich sage, so sollt ihr feste Nahrung betrachten.
Kabaḷīkāre, bhikkhave, āhāre pariññāte pañca kāmaguṇiko rāgo pariññāto hoti. Wenn feste Nahrung vollständig verstanden ist, ist Begierde nach den fünf Arten sinnlicher Erregung vollständig verstanden.
Pañca kāmaguṇike rāge pariññāte natthi taṁ saṁyojanaṁ yena saṁyojanena saṁyutto ariyasāvako puna imaṁ lokaṁ āgaccheyya. Wenn Begierde nach den fünf Arten sinnlicher Erregung vollständig verstanden ist, ist ein edler Schüler von keiner Fessel mehr gebunden, die ihn zu dieser Welt zurückbringen könnte.
Kathañca, bhikkhave, phassāhāro daṭṭhabbo? Und wie soll man die Nahrung Kontakt betrachten?
Seyyathāpi, bhikkhave, gāvī niccammā kuṭṭañce nissāya tiṭṭheyya. Ye kuṭṭanissitā pāṇā te naṁ khādeyyuṁ. Wie eine Kuh, der die Haut abgezogen wurde: Wenn sie an einer Mauer steht, wird sie von den Wesen, die in der Mauer leben, gebissen.
Rukkhañce nissāya tiṭṭheyya, ye rukkhanissitā pāṇā te naṁ khādeyyuṁ. Wenn sie unter einem Baum steht, wird sie von den Wesen, die im Baum leben, gebissen.
Udakañce nissāya tiṭṭheyya, ye udakanissitā pāṇā te naṁ khādeyyuṁ. Wenn sie im Wasser steht, wird sie von den Wesen, die im Wasser leben, gebissen.
Ākāsañce nissāya tiṭṭheyya, ye ākāsanissitā pāṇā te naṁ khādeyyuṁ. Wenn sie unter freiem Himmel steht, wird sie von den Wesen, die unter freiem Himmel leben, gebissen.
Yaṁ yadeva hi sā, bhikkhave, gāvī niccammā nissāya tiṭṭheyya, ye tannissitā pāṇā te naṁ khādeyyuṁ. Ganz gleich, wo die Kuh, der die Haut abgezogen wurde, stehen würde, sie würde von den Wesen, die dort leben, gebissen.
Evameva khvāhaṁ, bhikkhave, ‘phassāhāro daṭṭhabbo’ti vadāmi. Ich sage, so sollt ihr die Nahrung Kontakt betrachten.
Phasse, bhikkhave, āhāre pariññāte tisso vedanā pariññātā honti. Wenn die Nahrung Kontakt vollständig verstanden ist, sind die drei Gefühle vollständig verstanden.
Tīsu vedanāsu pariññātāsu ariyasāvakassa natthi kiñci uttarikaraṇīyanti vadāmi. Wenn die drei Gefühle vollständig verstanden sind, hat ein edler Schüler nichts mehr weiter zu tun, sage ich.
Kathañca, bhikkhave, manosañcetanāhāro daṭṭhabbo? Und wie soll man die Nahrung ‚Absicht im Geist‘ betrachten?
Seyyathāpi, bhikkhave, aṅgārakāsu sādhikaporisā puṇṇā aṅgārānaṁ vītaccikānaṁ vītadhūmānaṁ. Wie wenn da eine Grube, tiefer als Mannshöhe, mit glühenden Kohlen gefüllt wäre, die weder loderten noch rauchten,
Atha puriso āgaccheyya jīvitukāmo amaritukāmo sukhakāmo dukkhappaṭikūlo. und es käme ein Mensch daher, der leben wollte und nicht sterben, der Glück wollte und vor Schmerz zurückschreckte.
Tamenaṁ dve balavanto purisā nānābāhāsu gahetvā taṁ aṅgārakāsuṁ upakaḍḍheyyuṁ. Zwei starke Männer würden ihn an den Armen packen und ihn zu der Grube mit glühenden Kohlen ziehen.
Atha kho, bhikkhave, tassa purisassa ārakāvassa cetanā ārakā patthanā ārakā paṇidhi. Dann wäre es die Absicht, das Ziel und der Wunsch dieses Menschen, weit weg zu sein.
Taṁ kissa hetu? Warum ist das so?
Evañhi, bhikkhave, tassa purisassa hoti: Weil dieser Mensch dächte:
‘imañcāhaṁ aṅgārakāsuṁ papatissāmi, tatonidānaṁ maraṇaṁ vā nigacchāmi maraṇamattaṁ vā dukkhan’ti. ‚Wenn ich in diese Grube mit glühenden Kohlen falle, wird das zu Tod oder tödlichem Schmerz führen.‘
Evameva khvāhaṁ, bhikkhave, ‘manosañcetanāhāro daṭṭhabbo’ti vadāmi. Ich sage, so sollt ihr die Nahrung ‚Absicht im Geist‘ betrachten.
Manosañcetanāya, bhikkhave, āhāre pariññāte tisso taṇhā pariññātā honti. Wenn die Nahrung ‚Absicht im Geist‘ vollständig verstanden ist, sind die drei Arten des Verlangens vollständig verstanden.
Tīsu taṇhāsu pariññātāsu ariyasāvakassa natthi kiñci uttarikaraṇīyanti vadāmi. Wenn die drei Arten des Verlangens vollständig verstanden sind, hat ein edler Schüler nichts mehr weiter zu tun, sage ich.
Kathañca, bhikkhave, viññāṇāhāro daṭṭhabbo? Und wie soll man die Nahrung Bewusstsein betrachten?
Seyyathāpi, bhikkhave, coraṁ āgucāriṁ gahetvā rañño dasseyyuṁ: Wie wenn ein Räuber oder Verbrecher festgenommen und dem König vorgeführt würde mit den Worten:
‘ayaṁ te, deva, coro āgucārī, imassa yaṁ icchasi taṁ daṇḍaṁ paṇehī’ti. ‚Majestät, das ist ein Räuber, ein Verbrecher. Bestrafe ihn nach deinem Gutdünken.‘
Tamenaṁ rājā evaṁ vadeyya: Der König würde erwidern:
‘gacchatha, bho, imaṁ purisaṁ pubbaṇhasamayaṁ sattisatena hanathā’ti. ‚Geht, Männer, und bewerft diesen Mann am Morgen mit hundert Speeren!‘
Tamenaṁ pubbaṇhasamayaṁ sattisatena haneyyuṁ. Die Männer des Königs täten wie geheißen.
Atha rājā majjhanhikasamayaṁ evaṁ vadeyya: Und am Mittag würde der König fragen:
‘ambho, kathaṁ so puriso’ti? ‚Männer, wie geht es diesem Mann?‘
‘Tatheva, deva, jīvatī’ti. ‚Er lebt noch, Majestät.‘
Tamenaṁ rājā evaṁ vadeyya: Der König würde sagen:
‘gacchatha, bho, taṁ purisaṁ majjhanhikasamayaṁ sattisatena hanathā’ti. ‚Geht, Männer, und bewerft diesen Mann am Mittag mit hundert Speeren!‘
Tamenaṁ majjhanhikasamayaṁ sattisatena haneyyuṁ. Die Männer des Königs täten wie geheißen.
Atha rājā sāyanhasamayaṁ evaṁ vadeyya: Und am späten Nachmittag würde der König fragen:
‘ambho, kathaṁ so puriso’ti? ‚Männer, wie geht es diesem Mann?‘
‘Tatheva, deva, jīvatī’ti. ‚Er lebt noch, Majestät.‘
Tamenaṁ rājā evaṁ vadeyya: Der König würde sagen:
‘gacchatha, bho, taṁ purisaṁ sāyanhasamayaṁ sattisatena hanathā’ti. ‚Geht, Männer, und bewerft diesen Mann am späten Nachmittag mit hundert Speeren!‘
Tamenaṁ sāyanhasamayaṁ sattisatena haneyyuṁ. Die Männer des Königs täten wie geheißen.
Taṁ kiṁ maññatha, bhikkhave, Was denkt ihr, Mönche und Nonnen?
api nu so puriso divasaṁ tīhi sattisatehi haññamāno tatonidānaṁ dukkhaṁ domanassaṁ paṭisaṁvediyethā”ti? Würde dieser Mann, wenn er am Tag mit dreihundert Speeren beworfen würde, Schmerz und Traurigkeit erleben?“
“Ekissāpi, bhante, sattiyā haññamāno tatonidānaṁ dukkhaṁ domanassaṁ paṭisaṁvediyetha; „Herr, dieser Mann würde Schmerz und Traurigkeit erleben, wenn er mit einem Speer beworfen würde,
ko pana vādo tīhi sattisatehi haññamāno”ti. wie erst mit dreihundert Speeren!“
“Evameva khvāhaṁ, bhikkhave, viññāṇāhāro daṭṭhabboti vadāmi. „Ich sage, so sollt ihr die Nahrung Bewusstsein betrachten.
Viññāṇe, bhikkhave, āhāre pariññāte nāmarūpaṁ pariññātaṁ hoti, nāmarūpe pariññāte ariyasāvakassa natthi kiñci uttarikaraṇīyanti vadāmī”ti. Wenn die Nahrung Bewusstsein vollständig verstanden ist, sind Name und Form vollständig verstanden. Wenn Name und Form vollständig verstanden sind, hat ein edler Schüler nichts mehr weiter zu tun, sage ich.“
Tatiyaṁ.