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Saṁyutta Nikāya 22.3 Verbundene Lehrreden 22.3

1. Nakulapituvagga 1. Das Kapitel mit Nakulas Vater

Hāliddikānisutta Mit Hāliddikāni

Evaṁ me sutaṁ—So habe ich es gehört:

ekaṁ samayaṁ āyasmā mahākaccāno avantīsu viharati kuraraghare papāte pabbate. Einmal hielt sich der Ehrwürdige Mahākaccāna im Land der Avantier auf, bei Kuraraghara auf dem Steilen Berg.

Atha kho hāliddikāni gahapati yenāyasmā mahākaccāno tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā āyasmantaṁ mahākaccānaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdi. Ekamantaṁ nisinno kho hāliddikāni gahapati āyasmantaṁ mahākaccānaṁ etadavoca: Da ging der Hausbesitzer Hāliddikāni zum Ehrwürdigen Mahākaccāna, verbeugte sich, setzte sich zur Seite hin und sagte zu ihm:

“vuttamidaṁ, bhante, bhagavatā aṭṭhakavaggiye māgaṇḍiyapañhe: „Herr, vom Buddha wurde im Achterkapitel, in ‚Māgandiyas Fragen‘, gesagt:

‘Okaṁ pahāya aniketasārī, ‚Nachdem er seinen Unterschlupf verlassen hat, um ohne Wohnsitz umherzuwandern,

Gāme akubbaṁ muni santhavāni; nähert ein Abgeklärter sich niemandem im Dorf an.

Kāmehi ritto apurakkharāno, Frei von Sinnenfreuden, ohne Erwartung –

Kathaṁ na viggayha janena kayirā’ti. mit keinem Menschen würde er in Streit geraten.‘

Imassa nu kho, bhante, bhagavatā saṅkhittena bhāsitassa kathaṁ vitthārena attho daṭṭhabbo”ti? Wie ist die ausführliche Bedeutung dieser kurzen Aussage des Buddha zu verstehen?“

“Rūpadhātu kho, gahapati, viññāṇassa oko. „Hausbesitzer, das Element der Form ist ein Unterschlupf für das Bewusstsein.

Rūpadhāturāgavinibandhañca pana viññāṇaṁ ‘okasārī’ti vuccati. Jemanden, dessen Bewusstsein durch Gier nach dem Element der Form angekettet ist, nennt man einen Streuner, der von Unterschlupf zu Unterschlupf geht.

Vedanādhātu kho, gahapati, viññāṇassa oko. Das Element des Gefühls ist ein Unterschlupf für das Bewusstsein.

Vedanādhāturāgavinibandhañca pana viññāṇaṁ ‘okasārī’ti vuccati. Jemanden, dessen Bewusstsein durch Gier nach dem Element des Gefühls angekettet ist, nennt man einen Streuner, der von Unterschlupf zu Unterschlupf geht.

Saññādhātu kho, gahapati, viññāṇassa oko. Das Element der Wahrnehmung ist ein Unterschlupf für das Bewusstsein.

Saññādhāturāgavinibandhañca pana viññāṇaṁ ‘okasārī’ti vuccati. Jemanden, dessen Bewusstsein durch Gier nach dem Element der Wahrnehmung angekettet ist, nennt man einen Streuner, der von Unterschlupf zu Unterschlupf geht.

Saṅkhāradhātu kho, gahapati, viññāṇassa oko. Das Element der Willensbildungsprozesse ist ein Unterschlupf für das Bewusstsein.

Saṅkhāradhāturāgavinibandhañca pana viññāṇaṁ ‘okasārī’ti vuccati. Jemanden, dessen Bewusstsein durch Gier nach dem Element der Willensbildungsprozesse angekettet ist, nennt man einen Streuner, der von Unterschlupf zu Unterschlupf geht.

Evaṁ kho, gahapati, okasārī hoti. So ist man ein Streuner, der von Unterschlupf zu Unterschlupf geht.

Kathañca, gahapati, anokasārī hoti? Und wie ist man ein Streuner ohne Unterschlupf?

Rūpadhātuyā kho, gahapati, yo chando yo rāgo yā nandī yā taṇhā ye upayupādānā cetaso adhiṭṭhānābhinivesānusayā te tathāgatassa pahīnā ucchinnamūlā tālāvatthukatā anabhāvaṅkatā āyatiṁ anuppādadhammā. Der Klargewordene hat jegliches Sehnen, Begehren, Genießen und Verlangen in Bezug auf das Element der Form aufgegeben, ebenso Anziehung, Ergreifen, geistige Fixierung, Auf-etwas-Bestehen und zugrunde liegende Neigungen. Er hat sie an der Wurzel abgeschnitten, sodass sie wie der Stumpf einer Palme sind, dass sie ausgelöscht sind und sich in Zukunft nicht mehr erheben können.

Tasmā tathāgato ‘anokasārī’ti vuccati. Deshalb nennt man den Klargewordenen einen Streuner ohne Unterschlupf.

Vedanādhātuyā kho, gahapati … Der Klargewordene hat jegliches Sehnen, Begehren, Genießen und Verlangen in Bezug auf das Element des Gefühls …

saññādhātuyā kho, gahapati … das Element der Wahrnehmung …

saṅkhāradhātuyā kho, gahapati … das Element der Willensbildungsprozesse …

viññāṇadhātuyā kho, gahapati, yo chando yo rāgo yā nandī yā taṇhā ye upayupādānā cetaso adhiṭṭhānābhinivesānusayā te tathāgatassa pahīnā ucchinnamūlā tālāvatthukatā anabhāvaṅkatā āyatiṁ anuppādadhammā. und das Element des Bewusstseins aufgegeben, ebenso Anziehung, Ergreifen, geistige Fixierung, Auf-etwas-Bestehen und zugrunde liegende Neigungen. Er hat sie an der Wurzel abgeschnitten, sodass sie wie der Stumpf einer Palme sind, dass sie ausgelöscht sind und sich in Zukunft nicht mehr erheben können.

Tasmā tathāgato ‘anokasārī’ti vuccati. Deshalb nennt man den Klargewordenen einen Streuner ohne Unterschlupf.

Evaṁ kho, gahapati, anokasārī hoti. So ist man ein Streuner ohne Unterschlupf.

Kathañca, gahapati, niketasārī hoti? Und wie ist man ein Streuner, der von Wohnsitz zu Wohnsitz geht?

Rūpanimittaniketavisāravinibandhā kho, gahapati, ‘niketasārī’ti vuccati. Wenn man daran hängt, auf der Suche nach Bildern ziellos zwischen Wohnsitzen herumzuwandern, wird man ein Streuner genannt, der von Wohnsitz zu Wohnsitz geht.

Saddanimitta …pe… Wenn man daran hängt, auf der Suche nach Tönen …

gandhanimitta … nach Gerüchen …

rasanimitta … nach Geschmäcken …

phoṭṭhabbanimitta … nach Berührungen …

dhammanimittaniketavisāravinibandhā kho, gahapati, ‘niketasārī’ti vuccati. und nach Vorstellungen ziellos zwischen Wohnsitzen herumzuwandern, wird man ein Streuner genannt, der von Wohnsitz zu Wohnsitz geht.

Evaṁ kho, gahapati, niketasārī hoti. So ist man ein Streuner, der von Wohnsitz zu Wohnsitz geht.

Kathañca, gahapati, aniketasārī hoti? Und wie ist man ein Streuner ohne Wohnsitz?

Rūpanimittaniketavisāravinibandhā kho, gahapati, tathāgatassa pahīnā ucchinnamūlā tālāvatthukatā anabhāvaṅkatā āyatiṁ anuppādadhammā. Der Klargewordene hat das Hängen am ziellosen Herumwandern zwischen Wohnsitzen auf der Suche nach Bildern aufgegeben. Er hat es an der Wurzel abgeschnitten, sodass es wie der Stumpf einer Palme ist, dass es ausgelöscht ist und sich in Zukunft nicht mehr erheben kann.

Tasmā tathāgato ‘aniketasārī’ti vuccati. Deshalb nennt man den Klargewordenen einen Streuner ohne Wohnsitz.

Saddanimitta … Der Klargewordene hat das Hängen am ziellosen Herumwandern zwischen Wohnsitzen auf der Suche nach Tönen …

gandhanimitta … nach Gerüchen …

rasanimitta … nach Geschmäcken …

phoṭṭhabbanimitta … nach Berührungen …

dhammanimittaniketavisāravinibandhā kho, gahapati, tathāgatassa pahīnā ucchinnamūlā tālāvatthukatā anabhāvaṅkatā āyatiṁ anuppādadhammā. und nach Vorstellungen aufgegeben. Er hat es an der Wurzel abgeschnitten, sodass es wie der Stumpf einer Palme ist, dass es ausgelöscht ist und sich in Zukunft nicht mehr erheben kann.

Tasmā tathāgato ‘aniketasārī’ti vuccati. Deshalb nennt man den Klargewordenen einen Streuner ohne Wohnsitz.

Evaṁ kho, gahapati, aniketasārī hoti. So ist man ein Streuner ohne Wohnsitz.

Kathañca, gahapati, gāme santhavajāto hoti? Und wie nähert man sich jemandem im Dorf an?

Idha, gahapati, ekacco gihīhi saṁsaṭṭho viharati sahanandī sahasokī, sukhitesu sukhito, dukkhitesu dukkhito, uppannesu kiccakaraṇīyesu attanā tesu yogaṁ āpajjati. Da tut sich jemand eng mit Laien zusammen, teilt Freud und Leid mit ihnen – ist glücklich, wenn sie glücklich sind, und traurig, wenn sie traurig sind – und lässt sich in ihre Angelegenheiten verwickeln.

Evaṁ kho, gahapati, gāme santhavajāto hoti. So nähert man sich jemandem im Dorf an.

Kathañca, gahapati, gāme na santhavajāto hoti? Und wie nähert man sich niemandem im Dorf an?

Idha, gahapati, bhikkhu gihīhi asaṁsaṭṭho viharati na sahanandī na sahasokī na sukhitesu sukhito na dukkhitesu dukkhito, uppannesu kiccakaraṇīyesu na attanā tesu yogaṁ āpajjati. Da tut sich ein Mönch nicht eng mit Laien zusammen, teilt nicht Freud und Leid mit ihnen – ist nicht glücklich, wenn sie glücklich sind, noch traurig, wenn sie traurig sind – und lässt sich nicht in ihre Angelegenheiten verwickeln.

Evaṁ kho, gahapati, gāme na santhavajāto hoti. So nähert man sich niemandem im Dorf an.

Kathañca, gahapati, kāmehi aritto hoti? Und wie ist man nicht frei von Sinnenfreuden?

Idha, gahapati, ekacco kāmesu avigatarāgo hoti avigatacchando avigatapemo avigatapipāso avigatapariḷāho avigatataṇho. Da ist jemand nicht frei von Begehren, Sehnen, Zuneigung, Durst, Leidenschaft und Verlangen nach Sinnenfreuden.

Evaṁ kho, gahapati, kāmehi aritto hoti. So ist man nicht frei von Sinnenfreuden.

Kathañca, gahapati, kāmehi ritto hoti? Und wie ist man frei von Sinnenfreuden?

Idha, gahapati, ekacco kāmesu vigatarāgo hoti vigatacchando vigatapemo vigatapipāso vigatapariḷāho vigatataṇho. Da ist jemand frei von Begehren, Sehnen, Zuneigung, Durst, Leidenschaft und Verlangen nach Sinnenfreuden.

Evaṁ kho, gahapati, kāmehi ritto hoti. So ist man frei von Sinnenfreuden.

Kathañca, gahapati, purakkharāno hoti? Und wie hat man Erwartungen?

Idha, gahapati, ekaccassa evaṁ hoti: Da denkt jemand:

‘evaṁrūpo siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁvedano siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁsañño siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁsaṅkhāro siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁviññāṇo siyaṁ anāgatamaddhānan’ti. ‚Dass ich doch in der Zukunft solche Form, solches Gefühl, solche Wahrnehmung, solche Willensbildungsprozesse und solches Bewusstsein hätte!‘

Evaṁ kho, gahapati, purakkharāno hoti. So hat man Erwartungen.

Kathañca, gahapati, apurakkharāno hoti? Und wie ist man ohne Erwartung?

Idha, gahapati, ekaccassa na evaṁ hoti: Da denkt jemand nicht:

‘evaṁrūpo siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁvedano siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁsañño siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁsaṅkhāro siyaṁ anāgatamaddhānaṁ, evaṁviññāṇo siyaṁ anāgatamaddhānan’ti. ‚Dass ich doch in der Zukunft solche Form, solches Gefühl, solche Wahrnehmung, solche Willensbildungsprozesse und solches Bewusstsein hätte!‘

Evaṁ kho, gahapati, apurakkharāno hoti. So ist man ohne Erwartung.

Kathañca, gahapati, kathaṁ viggayha janena kattā hoti? Und wie streitet man mit Menschen?

Idha, gahapati, ekacco evarūpiṁ kathaṁ kattā hoti: Da beteiligt sich jemand an dieser Art der Diskussion:

‘na tvaṁ imaṁ dhammavinayaṁ ājānāsi; ahaṁ imaṁ dhammavinayaṁ ājānāmi. Kiṁ tvaṁ imaṁ dhammavinayaṁ ājānissasi? Micchāpaṭipanno tvamasi; ahamasmi sammāpaṭipanno. Pure vacanīyaṁ pacchā avaca; pacchā vacanīyaṁ pure avaca. Sahitaṁ me, asahitaṁ te. Adhiciṇṇaṁ te viparāvattaṁ. Āropito te vādo; cara vādappamokkhāya. Niggahitosi; nibbeṭhehi vā sace pahosī’ti. ‚Du verstehst diese Lehre und Schulung nicht. Ich verstehe diese Lehre und Schulung. Was, du verstehst diese Lehre und Schulung? Du übst falsch. Ich übe richtig. Was zuerst gesagt werden sollte, hast du zuletzt gesagt. Was zuletzt gesagt werden sollte, hast du zuerst gesagt. Ich bleibe beim Thema, du nicht. Was du dir so gut ausgedacht hast, ist entkräftet. Deine Doktrin ist widerlegt. Auf, rette deine Doktrin! Du steckst in der Falle; befreie dich daraus – wenn du kannst!‘

Evaṁ kho, gahapati, kathaṁ viggayha janena kattā hoti. So streitet man mit Menschen.

Kathañca, gahapati, kathaṁ na viggayha janena kattā hoti? Und wie streitet man nicht mit Menschen?

Idha, gahapati, bhikkhu na evarūpiṁ kathaṁ kattā hoti: Da beteiligt sich ein Mönch nicht an dieser Art der Diskussion:

‘na tvaṁ imaṁ dhammavinayaṁ ājānāsi …pe… nibbeṭhehi vā sace pahosī’ti. ‚Du verstehst diese Lehre und Schulung nicht … befreie dich daraus – wenn du kannst!‘

Evaṁ kho, gahapati, kathaṁ na viggayha janena kattā hoti. So streitet man nicht mit Menschen.

Iti kho, gahapati, yaṁ taṁ vuttaṁ bhagavatā aṭṭhakavaggiye māgaṇḍiyapañhe: So ist die ausführliche Bedeutung dessen zu verstehen, was der Buddha im Achterkapitel, in ‚Māgandiyas Fragen‘, kurz gesagt hat:

‘Okaṁ pahāya aniketasārī, ‚Nachdem er seinen Unterschlupf verlassen hat, um ohne Wohnsitz umherzuwandern,

Gāme akubbaṁ munisanthavāni; nähert ein Abgeklärter sich niemandem im Dorf an.

Kāmehi ritto apurakkharāno, Frei von Sinnenfreuden, ohne Erwartung –

Kathaṁ na viggayha janena kayirā’ti. mit keinem Menschen würde er in Streit geraten.‘“

Imassa kho, gahapati, bhagavatā saṅkhittena bhāsitassa evaṁ vitthārena attho daṭṭhabbo”ti.

Tatiyaṁ.
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