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Saṁyutta Nikāya 22.84 Verbundene Lehrreden 22.84

9. Theravagga 9. Das Kapitel mit Altehrwürdigen

Tissasutta Mit Tissa

Sāvatthinidānaṁ. In Sāvatthī.

Tena kho pana samayena āyasmā tisso bhagavato pitucchāputto sambahulānaṁ bhikkhūnaṁ evamāroceti: Zu dieser Zeit nun unterrichtete der Ehrwürdige Tissa, der Cousin des Buddha von väterlicher Seite, mehrere Mönche:

“api me, āvuso, madhurakajāto viya kāyo; disāpi me na pakkhāyanti; dhammāpi maṁ na paṭibhanti; thinamiddhañca me cittaṁ pariyādāya tiṭṭhati; anabhirato ca brahmacariyaṁ carāmi; hoti ca me dhammesu vicikicchā”ti. „Geehrte, mein Körper fühlt sich an wie betäubt. Ich habe die Orientierung verloren, die Lehren wollen mir nicht einfallen und mein Geist ist ganz dumpf und benommen. Ich bin mit dem geistlichen Leben unzufrieden und zweifle an den Lehren.“

Atha kho sambahulā bhikkhū yena bhagavā tenupasaṅkamiṁsu; upasaṅkamitvā bhagavantaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdiṁsu. Ekamantaṁ nisinnā kho te bhikkhū bhagavantaṁ etadavocuṁ: Da gingen mehrere Mönche und Nonnen zum Buddha, verbeugten sich, setzten sich zur Seite hin und berichteten ihm davon.

“āyasmā, bhante, tisso bhagavato pitucchāputto sambahulānaṁ bhikkhūnaṁ evamāroceti:

‘api me, āvuso, madhurakajāto viya kāyo; disāpi me na pakkhāyanti; dhammāpi maṁ na paṭibhanti; thinamiddhañca me cittaṁ pariyādāya tiṭṭhati; anabhirato ca brahmacariyaṁ carāmi; hoti ca me dhammesu vicikicchā’”ti.

Atha kho bhagavā aññataraṁ bhikkhuṁ āmantesi: Da wandte sich der Buddha an einen Mönch:

“ehi tvaṁ, bhikkhu, mama vacanena tissaṁ bhikkhuṁ āmantehī”ti. „Bitte, Mönch, sag dem Mönch Tissa in meinem Namen, dass der Lehrer ihn rufen lässt.“

“Evaṁ, bhante”ti kho so bhikkhu bhagavato paṭissutvā yenāyasmā tisso tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā āyasmantaṁ tissaṁ etadavoca: „Ja, Herr“, antwortete der Mönch. Er ging zu Tissa und sagte zu ihm:

“satthā taṁ, āvuso tissa, āmantetī”ti. „Geehrter Tissa, der Lehrer lässt dich rufen.“

“Evamāvuso”ti kho āyasmā tisso tassa bhikkhuno paṭissutvā yena bhagavā tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā bhagavantaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdi. Ekamantaṁ nisinnaṁ kho āyasmantaṁ tissaṁ bhagavā etadavoca: „Ja, Geehrter“, antwortete Tissa. Er ging zum Buddha, verbeugte sich und setzte sich zur Seite hin. Der Buddha sagte zu ihm:

“saccaṁ kira tvaṁ, tissa, sambahulānaṁ bhikkhūnaṁ evamārocesi: „Ist es wirklich wahr, Tissa, dass du mehrere Mönche darüber unterrichtet hast,

‘api me, āvuso, madhurakajāto viya kāyo …pe… hoti ca me dhammesu vicikicchā’”ti? dass dein Körper sich anfühlt wie betäubt … und dass du an den Lehren zweifelst?“

“Evaṁ, bhante”. „Ja, Herr.“

“Taṁ kiṁ maññasi, tissa, „Was denkst du, Tissa?

rūpe avigatarāgassa avigatacchandassa avigatapemassa avigatapipāsassa avigatapariḷāhassa avigatataṇhassa, tassa rūpassa vipariṇāmaññathābhāvā uppajjanti sokaparidevadukkhadomanassupāyāsā”ti? Wenn man nicht frei ist von Begehren, Sehnen, Zuneigung, Durst, Leidenschaft und Verlangen nach Form, und diese Form verfällt und geht zugrunde, führt das zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und Bedrängnis?“

“Evaṁ, bhante”. „Ja, Herr.“

“Sādhu sādhu, tissa. „Gut, gut, Tissa!

Evañhetaṁ, tissa, hoti. So ist es, Tissa,

Yathā taṁ rūpe avigatarāgassa … wenn man nicht frei ist von Begehren nach Form.

vedanāya … Wenn man nicht frei ist von Begehren nach Gefühl, und dieses Gefühl verfällt …

saññāya … Wenn man nicht frei ist von Begehren nach Wahrnehmung …

saṅkhāresu avigatarāgassa …pe… Wenn man nicht frei ist von Begehren nach Willensbildungsprozessen …

tesaṁ saṅkhārānaṁ vipariṇāmaññathābhāvā uppajjanti sokaparidevadukkhadomanassupāyāsā”ti?

“Evaṁ, bhante”.

“Sādhu sādhu, tissa.

Evañhetaṁ, tissa, hoti.

Yathā taṁ saṅkhāresu anigatarāgassa, viññāṇe avigatarāgassa avigatacchandassa avigatapemassa avigatapipāsassa avigatapariḷāhassa avigatataṇhassa, tassa viññāṇassa vipariṇāmaññathābhāvā uppajjanti sokaparidevadukkhadomanassupāyāsā”ti? Wenn man nicht frei ist von Begehren nach Bewusstsein, und dieses Bewusstsein verfällt und geht zugrunde, führt das zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und Bedrängnis?“

“Evaṁ, bhante”. „Ja, Herr.“

“Sādhu sādhu, tissa. „Gut, gut, Tissa!

Evañhetaṁ, tissa, hoti. So ist es, Tissa,

Yathā taṁ viññāṇe avigatarāgassa. wenn man nicht frei ist von Begehren nach Bewusstsein.

Taṁ kiṁ maññasi, tissa, Was denkst du, Tissa?

rūpe vigatarāgassa vigatacchandassa vigatapemassa vigatapipāsassa vigatapariḷāhassa vigatataṇhassa, tassa rūpassa vipariṇāmaññathābhāvā uppajjanti sokaparidevadukkhadomanassupāyāsā”ti? Wenn man frei ist von Begehren, Sehnen, Zuneigung, Durst, Leidenschaft und Verlangen nach Form, und diese Form verfällt und geht zugrunde, führt das zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und Bedrängnis?“

“No hetaṁ, bhante”. „Nein, Herr.“

“Sādhu sādhu, tissa. „Gut, gut, Tissa!

Evañhetaṁ, tissa, hoti. So ist es, Tissa,

Yathā taṁ rūpe vigatarāgassa … wenn man frei ist von Begehren nach Form …

vedanāya … nach Gefühl …

saññāya … nach Wahrnehmung …

saṅkhāresu vigatarāgassa … nach Willensbildungsprozessen …

viññāṇe vigatarāgassa vigatacchandassa vigatapemassa vigatapipāsassa vigatapariḷāhassa vigatataṇhassa tassa viññāṇassa vipariṇāmaññathābhāvā uppajjanti sokaparidevadukkhadomanassupāyāsā”ti?

“No hetaṁ, bhante”.

“Sādhu sādhu, tissa.

Evañhetaṁ, tissa, hoti.

Yathā taṁ viññāṇe vigatarāgassa. und nach Bewusstsein.

Taṁ kiṁ maññasi, tissa, Was denkst du, Tissa?

rūpaṁ niccaṁ vā aniccaṁ vā”ti? Ist Form beständig oder unbeständig?“

“Aniccaṁ, bhante”. „Unbeständig, Herr.“

“Vedanā … „Ist Gefühl …

saññā … Ist Wahrnehmung …

saṅkhārā … Sind Willensbildungsprozesse …

viññāṇaṁ niccaṁ vā aniccaṁ vā”ti? Ist Bewusstsein beständig oder unbeständig?“

“Aniccaṁ, bhante”. „Unbeständig, Herr.“

“Tasmātiha …pe… „Daher solltest du jegliche Art … sehen …

evaṁ passaṁ …pe… Wenn er das sieht …

nāparaṁ itthattāyāti pajānāti. Er versteht: ‚… es gibt nichts weiter für diesen Ort.‘

Seyyathāpi, tissa, dve purisā—Angenommen, Tissa, da wären zwei Menschen:

eko puriso amaggakusalo, eko puriso maggakusalo. einer, der den Weg nicht kennt, und einer, der ihn kennt.

Tamenaṁ so amaggakusalo puriso amuṁ maggakusalaṁ purisaṁ maggaṁ puccheyya. Derjenige, der den Weg nicht kennt, würde den befragen, der ihn kennt,

So evaṁ vadeyya: und der würde antworten:

‘ehi, bho purisa, ayaṁ maggo. ‚Komm, werter Mann, das ist der Weg.

Tena muhuttaṁ gaccha. Geh eine Weile,

Tena muhuttaṁ gantvā dakkhissasi dvedhāpathaṁ, tattha vāmaṁ muñcitvā dakkhiṇaṁ gaṇhāhi. und du wirst eine Weggabelung sehen. Lass den linken Weg liegen und schlag den rechten ein.

Tena muhuttaṁ gaccha. Geh eine weitere Weile,

Tena muhuttaṁ gantvā dakkhissasi tibbaṁ vanasaṇḍaṁ. und du wirst ein dichtes Waldstück sehen.

Tena muhuttaṁ gaccha. Geh eine weitere Weile,

Tena muhuttaṁ gantvā dakkhissasi mahantaṁ ninnaṁ pallalaṁ. und du wirst eine ausgedehnte Sumpfniederung sehen.

Tena muhuttaṁ gaccha. Geh eine weitere Weile,

Tena muhuttaṁ gantvā dakkhissasi sobbhaṁ papātaṁ. und du wirst eine hohe, steile Klippe sehen.

Tena muhuttaṁ gaccha. Geh eine weitere Weile,

Tena muhuttaṁ gantvā dakkhissasi samaṁ bhūmibhāgaṁ ramaṇīyan’ti. und du wirst eine ebene, schön angelegte Landschaft sehen.‘

Upamā kho myāyaṁ, tissa, katā atthassa viññāpanāya. Ich habe mir dieses Gleichnis ausgedacht, um etwas deutlich zu machen.

Ayaṁ cevettha attho: Und das ist die Bedeutung:

‘puriso amaggakusalo’ti kho, tissa, puthujjanassetaṁ adhivacanaṁ. ‚Ein Mensch, der den Weg nicht kennt‘ ist ein Ausdruck für einen ungebildeten gewöhnlichen Menschen.

‘Puriso maggakusalo’ti kho, tissa, tathāgatassetaṁ adhivacanaṁ arahato sammāsambuddhassa. ‚Ein Mensch, der den Weg kennt‘ ist ein Ausdruck für den Klargewordenen, den Vollendeten, den vollkommen erwachten Buddha.

‘Dvedhāpatho’ti kho, tissa, vicikicchāyetaṁ adhivacanaṁ. ‚Eine Weggabelung‘ ist ein Ausdruck für Zweifel.

‘Vāmo maggo’ti kho, tissa, aṭṭhaṅgikassetaṁ micchāmaggassa adhivacanaṁ, seyyathidaṁ—‚Der linke Weg‘ ist ein Ausdruck für den falschen achtfachen Pfad: nämlich

micchādiṭṭhiyā …pe… micchāsamādhissa. falsche Ansicht … falsche Versenkung.

‘Dakkhiṇo maggo’ti kho, tissa, ariyassetaṁ aṭṭhaṅgikassa maggassa adhivacanaṁ, seyyathidaṁ—‚Der rechte Weg‘ ist ein Ausdruck für den edlen achtfachen Pfad: nämlich

sammādiṭṭhiyā …pe… sammāsamādhissa. rechte Ansicht … rechte Versenkung.

‘Tibbo vanasaṇḍo’ti kho, tissa, avijjāyetaṁ adhivacanaṁ. ‚Ein dichtes Waldstück‘ ist ein Ausdruck für Unwissenheit.

‘Mahantaṁ ninnaṁ pallalan’ti kho, tissa, kāmānametaṁ adhivacanaṁ. ‚Eine ausgedehnte Sumpfniederung‘ ist ein Ausdruck für Sinnenfreuden.

‘Sobbho papāto’ti kho, tissa, kodhūpāyāsassetaṁ adhivacanaṁ. ‚Eine hohe, steile Klippe‘ ist ein Ausdruck für Zorn und Bedrängnis.

‘Samo bhūmibhāgo ramaṇīyo’ti kho, tissa, nibbānassetaṁ adhivacanaṁ. ‚Eine ebene, schön angelegte Landschaft‘ ist ein Ausdruck für das Erlöschen.

Abhirama, tissa, abhirama, tissa. Freue dich, Tissa, freue dich!

Ahamovādena ahamanuggahena ahamanusāsaniyā”ti. Ich bin hier, um euch zu unterweisen, euch zu helfen und euch zu lehren.“

Idamavoca bhagavā. Das sagte der Buddha.

Attamano āyasmā tisso bhagavato bhāsitaṁ abhinandīti. Zufrieden begrüßte der Ehrwürdige Tissa die Worte des Buddha.

Dutiyaṁ.
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