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Saṁyutta Nikāya 35.244 Verbundene Lehrreden 35.244
19. Āsīvisavagga 19. Das Kapitel über das Gleichnis von den Giftschlangen
Dukkhadhammasutta Seiner Natur nach Leiden
“Yato kho, bhikkhave, bhikkhu sabbesaṁyeva dukkhadhammānaṁ samudayañca atthaṅgamañca yathābhūtaṁ pajānāti. „Mönche und Nonnen, wenn ein Mönch wahrhaftig den Ursprung und das Enden aller Dinge versteht, die ihrer Natur nach Leiden sind,
Tathā kho panassa kāmā diṭṭhā honti, yathāssa kāme passato, yo kāmesu kāmacchando kāmasneho kāmamucchā kāmapariḷāho, so nānuseti. dann hat er Sinnenfreuden auf eine solche Art gesehen, dass, wenn er sie betrachtet, keine zugrunde liegende Neigung zu Sehnen, Zuneigung, Betörung und Leidenschaft in Bezug auf Sinnenfreuden bestehen bleibt.
Tathā kho panassa cāro ca vihāro ca anubuddho hoti, yathā carantaṁ viharantaṁ abhijjhādomanassā pāpakā akusalā dhammā nānusenti. Und er ist zu einer Verhaltens- und Lebensweise erwacht, durch die, wenn er so lebt, schlechte, untaugliche Eigenschaften von Begehrlichkeit und Verdrießlichkeit nicht überhandnehmen.
Kathañca, bhikkhave, sabbesaṁyeva dukkhadhammānaṁ samudayañca atthaṅgamañca yathābhūtaṁ pajānāti? Und wie versteht ein Mönch wahrhaftig den Ursprung und das Enden aller Dinge, die ihrer Natur nach Leiden sind?
‘Iti rūpaṁ, iti rūpassa samudayo, iti rūpassa atthaṅgamo; ‚So ist Form, so ist ihr Ursprung, so ihr Enden.
iti vedanā … So ist Gefühl …
iti saññā … So ist Wahrnehmung …
iti saṅkhārā … So sind Willensbildungsprozesse …
iti viññāṇaṁ, iti viññāṇassa samudayo, iti viññāṇassa atthaṅgamo’ti—So ist Bewusstsein, so ist sein Ursprung, so sein Enden.‘
evaṁ kho, bhikkhave, bhikkhu sabbesaṁyeva dukkhadhammānaṁ samudayañca atthaṅgamañca yathābhūtaṁ pajānāti. So versteht ein Mönch wahrhaftig den Ursprung und das Enden aller Dinge, die ihrer Natur nach Leiden sind.
Kathañca, bhikkhave, bhikkhuno kāmā diṭṭhā honti? Yathāssa kāme passato, yo kāmesu kāmacchando kāmasneho kāmamucchā kāmapariḷāho, so nānuseti. Und wie hat ein Mönch Sinnenfreuden auf eine solche Art gesehen, dass, wenn er sie betrachtet, keine zugrunde liegende Neigung zu Sehnen, Zuneigung, Betörung und Leidenschaft in Bezug auf Sinnenfreuden bestehen bleibt?
Seyyathāpi, bhikkhave, aṅgārakāsu sādhikaporisā puṇṇā aṅgārānaṁ vītaccikānaṁ vītadhūmānaṁ. Atha puriso āgaccheyya jīvitukāmo amaritukāmo sukhakāmo dukkhapaṭikūlo. Tamenaṁ dve balavanto purisā nānābāhāsu gahetvā, taṁ aṅgārakāsuṁ upakaḍḍheyyuṁ. So iticīticeva kāyaṁ sannāmeyya. Wie wenn da eine Grube, tiefer als Mannshöhe, mit glühenden Kohlen gefüllt wäre, die weder loderten noch rauchten, und es käme ein Mensch daher, der leben wollte und nicht sterben, der Glück wollte und vor Schmerz zurückschreckte. Zwei starke Männer würden ihn an den Armen packen und ihn zu der Grube mit glühenden Kohlen ziehen. Er würde sich hin und her winden.
Taṁ kissa hetu? Warum ist das so?
Ñātañhi, bhikkhave, tassa purisassa imañcāhaṁ aṅgārakāsuṁ papatissāmi, tatonidānaṁ maraṇaṁ vā nigacchissāmi maraṇamattaṁ vā dukkhanti. Weil dieser Mensch wüsste: ‚Wenn ich in diese Grube mit glühenden Kohlen falle, wird das zu Tod oder tödlichem Schmerz führen.‘
Evameva kho, bhikkhave, bhikkhuno aṅgārakāsūpamā kāmā diṭṭhā honti, yathāssa kāme passato, yo kāmesu kāmacchando kāmasneho kāmamucchā kāmapariḷāho, so nānuseti. Wenn ein Mönch Sinnenfreuden als einer Grube mit glühenden Kohlen gleichend gesehen hat, dann bleibt, wenn er sie betrachtet, keine zugrunde liegende Neigung zu Sehnen, Zuneigung, Betörung und Leidenschaft in Bezug auf Sinnenfreuden bestehen.
Kathañca, bhikkhave, bhikkhuno cāro ca vihāro ca anubuddho hoti, yathā carantaṁ viharantaṁ abhijjhādomanassā pāpakā akusalā dhammā nānussavanti? Und wie ist ein Mönch zu einer Verhaltens- und Lebensweise erwacht, durch die, wenn er so lebt, schlechte, untaugliche Eigenschaften von Begehrlichkeit und Verdrießlichkeit nicht überhandnehmen?
Seyyathāpi, bhikkhave, puriso bahukaṇṭakaṁ dāyaṁ paviseyya. Tassa puratopi kaṇṭako, pacchatopi kaṇṭako, uttaratopi kaṇṭako, dakkhiṇatopi kaṇṭako, heṭṭhatopi kaṇṭako, uparitopi kaṇṭako. So satova abhikkameyya, satova paṭikkameyya: ‘mā maṁ kaṇṭako’ti. Wie wenn da ein Mensch in ein Dornendickicht hineinginge: Er hätte Dornen vor sich und hinter sich, links und rechts von sich, unter und über sich. Daher ginge er achtsam vorwärts und käme achtsam zurück und dächte: ‚Dass ich mir keine Dornen hole!‘
Evameva kho, bhikkhave, yaṁ loke piyarūpaṁ sātarūpaṁ, ayaṁ vuccati ariyassa vinaye kaṇṭako”ti. Ebenso wird alles, was in der Welt hübsch und angenehm erscheint, in der Schulung des Edlen ein Dorn genannt.
Iti viditvā saṁvaro ca asaṁvaro ca veditabbo. Wenn er das versteht, sollte er verstehen, was Zügelung und was fehlende Zügelung ist.
Kathañca, bhikkhave, asaṁvaro hoti? Und wie ist jemand ungezügelt?
Idha, bhikkhave, bhikkhu cakkhunā rūpaṁ disvā piyarūpe rūpe adhimuccati, appiyarūpe rūpe byāpajjati, anupaṭṭhitakāyassati ca viharati parittacetaso, Da sieht ein Mönch mit dem Auge ein Bild. Wenn es angenehm ist, hält er daran fest, aber wenn es unangenehm ist, lehnt er es ab. Seine Achtsamkeit auf den Körper ist nicht verankert und sein Herz ist eng.
tañca cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ yathābhūtaṁ nappajānāti, yatthassa te uppannā pāpakā akusalā dhammā aparisesā nirujjhanti …pe… Und er versteht nicht wahrhaftig die Freiheit des Herzens und die Freiheit durch Weisheit, wo diese entstandenen schlechten, untauglichen Eigenschaften restlos aufhören.
jivhāya rasaṁ sāyitvā …pe… Er hört mit dem Ohr einen Ton … riecht mit der Nase einen Geruch … schmeckt mit der Zunge einen Geschmack … empfindet mit dem Körper eine Berührung …
manasā dhammaṁ viññāya piyarūpe dhamme adhimuccati, appiyarūpe dhamme byāpajjati, anupaṭṭhitakāyassati ca viharati parittacetaso, erkennt mit dem Geist eine Vorstellung. Wenn sie angenehm ist, hält er daran fest, aber wenn sie unangenehm ist, lehnt er sie ab. Seine Achtsamkeit auf den Körper ist nicht verankert und sein Herz ist eng.
tañca cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ yathābhūtaṁ nappajānāti yatthassa te uppannā pāpakā akusalā dhammā aparisesā nirujjhanti. Und er versteht nicht wahrhaftig die Freiheit des Herzens und die Freiheit durch Weisheit, wo diese entstandenen schlechten, untauglichen Eigenschaften restlos aufhören.
Evaṁ kho, bhikkhave, asaṁvaro hoti. So ist jemand ungezügelt.
Kathañca, bhikkhave, saṁvaro hoti? Und wie ist jemand gezügelt?
Idha, bhikkhave, bhikkhu cakkhunā rūpaṁ disvā piyarūpe rūpe nādhimuccati, appiyarūpe rūpe na byāpajjati, upaṭṭhitakāyassati ca viharati appamāṇacetaso, Da sieht ein Mönch mit dem Auge ein Bild. Wenn es angenehm ist, hält er nicht daran fest, und wenn es unangenehm ist, lehnt er es nicht ab. Seine Achtsamkeit auf den Körper ist verankert und sein Herz ist grenzenlos.
tañca cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ yathābhūtaṁ pajānāti, yatthassa te uppannā pāpakā akusalā dhammā aparisesā nirujjhanti …pe… Und er versteht wahrhaftig die Freiheit des Herzens und die Freiheit durch Weisheit, wo diese entstandenen schlechten, untauglichen Eigenschaften restlos aufhören.
jivhāya rasaṁ sāyitvā …pe… Er hört mit dem Ohr einen Ton … riecht mit der Nase einen Geruch … schmeckt mit der Zunge einen Geschmack … empfindet mit dem Körper eine Berührung …
manasā dhammaṁ viññāya piyarūpe dhamme nādhimuccati, appiyarūpe dhamme na byāpajjati, upaṭṭhitakāyassati ca viharati appamāṇacetaso, erkennt mit dem Geist eine Vorstellung. Wenn sie angenehm ist, hält er nicht daran fest, und wenn sie unangenehm ist, lehnt er sie nicht ab. Seine Achtsamkeit auf den Körper ist verankert und sein Herz ist grenzenlos.
tañca cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ yathābhūtaṁ pajānāti, yatthassa te uppannā pāpakā akusalā dhammā aparisesā nirujjhanti. Und er versteht wahrhaftig die Freiheit des Herzens und die Freiheit durch Weisheit, wo diese entstandenen schlechten, untauglichen Eigenschaften restlos aufhören.
Evaṁ kho, bhikkhave, saṁvaro hoti. So ist jemand gezügelt.
Tassa ce, bhikkhave, bhikkhuno evaṁ carato evaṁ viharato kadāci karahaci satisammosā uppajjanti, pāpakā akusalā sarasaṅkappā saṁyojaniyā, dandho, bhikkhave, satuppādo. Atha kho naṁ khippameva pajahati vinodeti byantīkaroti anabhāvaṁ gameti. Obwohl dieser Mönch sich so verhält und so lebt, kann er dann und wann seine Achtsamkeit verlieren, und schlechte, untaugliche Erinnerungen und Gedanken, die zum Fesseln einladen, kommen auf. Dann kehrt seine Achtsamkeit langsam zurück, und er gibt diese Gedanken schnell auf, macht sich von ihnen los, beseitigt sie und merzt sie aus.
Seyyathāpi, bhikkhave, puriso divasaṁsantatte ayokaṭāhe dve vā tīṇi vā udakaphusitāni nipāteyya. Dandho, bhikkhave, udakaphusitānaṁ nipāto, atha kho naṁ khippameva parikkhayaṁ pariyādānaṁ gaccheyya. Wie eine Eisenpfanne, die den ganzen Tag erhitzt wurde und in die ein Mensch zwei oder drei Tropfen Wasser fallen ließe: Die Tropfen würden langsam fallen, aber schnell trocknen und verdunsten.
Evameva kho, bhikkhave, tassa ce bhikkhuno evaṁ carato, evaṁ viharato kadāci karahaci satisammosā uppajjanti pāpakā akusalā sarasaṅkappā saṁyojaniyā, dandho, bhikkhave, satuppādo. Atha kho naṁ khippameva pajahati vinodeti byantīkaroti anabhāvaṁ gameti. Ebenso kann dieser Mönch, obwohl er sich so verhält und so lebt, dann und wann seine Achtsamkeit verlieren, und schlechte, untaugliche Erinnerungen und Gedanken, die zum Fesseln einladen, kommen auf. Dann kehrt seine Achtsamkeit langsam zurück, und er gibt diese Gedanken schnell auf, macht sich von ihnen los, beseitigt sie und merzt sie aus.
Evaṁ kho, bhikkhave, bhikkhuno cāro ca vihāro ca anubuddho hoti; yathā carantaṁ viharantaṁ abhijjhādomanassā pāpakā akusalā dhammā nānussavanti. So ist ein Mönch zu einer Verhaltens- und Lebensweise erwacht, durch die, wenn er so lebt, schlechte, untaugliche Eigenschaften von Begehrlichkeit und Verdrießlichkeit nicht überhandnehmen.
Tañce, bhikkhave, bhikkhuṁ evaṁ carantaṁ evaṁ viharantaṁ rājāno vā rājamahāmattā vā mittā vā amaccā vā ñātī vā sālohitā vā, bhogehi abhihaṭṭhuṁ pavāreyyuṁ: Während ein Mönch sich so verhält und so lebt, kann es sein, dass Könige oder königliche Oberminister, Freunde, Kollegen, Verwandte oder Angehörige ihn einladen, Vermögen anzunehmen:
‘ehi, bho purisa, kiṁ te ime kāsāvā anudahanti, ‚Bitte, werter Mann, warum lässt du dich von diesen ockerfarbenen Roben quälen?
kiṁ muṇḍo kapālamanucarasi, Warum nimmst du es auf dich, deinen Kopf zu rasieren und eine Almosenschale zu tragen?
ehi hīnāyāvattitvā bhoge ca bhuñjassu, puññāni ca karohī’ti. Komm, wende dich wieder einem geringeren Leben zu, genieße ein Vermögen und schaffe Verdienst!‘
So vata, bhikkhave, bhikkhu evaṁ caranto evaṁ viharanto sikkhaṁ paccakkhāya hīnāyāvattissatīti netaṁ ṭhānaṁ vijjati. Aber es ist ganz unmöglich, dass ein Mönch, der sich so verhält und so lebt, die Schulung abbricht und sich wieder einem geringeren Leben zuwendet.
Seyyathāpi, bhikkhave, gaṅgā nadī pācīnaninnā pācīnapoṇā pācīnapabbhārā. Atha mahājanakāyo āgaccheyya kuddālapiṭakaṁ ādāya: ‘mayaṁ imaṁ gaṅgaṁ nadiṁ pacchāninnaṁ karissāma pacchāpoṇaṁ pacchāpabbhāran’ti. Wie wenn, obwohl der Ganges sich nach Osten neigt, nach Osten strebt und sich nach Osten ausrichtet, eine große Menschenmenge mit einem Spaten und einem Korb käme und sagen würde: ‚Wir werden den Ganges dazu bringen, sich nach Westen zu neigen, nach Westen zu streben und sich nach Westen auszurichten!‘
Taṁ kiṁ maññatha, bhikkhave, Was denkt ihr, Mönche und Nonnen?
api nu kho so mahājanakāyo gaṅgaṁ nadiṁ pacchāninnaṁ kareyya pacchāpoṇaṁ pacchāpabbhāran”ti? Würde das gelingen?“
“No hetaṁ, bhante”. „Nein, Herr.
“Taṁ kissa hetu”? Warum ist das so?
“Gaṅgā, bhante, nadī pācīnaninnā pācīnapoṇā pācīnapabbhārā; Der Ganges neigt sich nach Osten, strebt nach Osten und richtet sich nach Osten aus.
sā na sukarā pacchāninnā kātuṁ pacchāpoṇā pacchāpabbhārā. Es ist nicht leicht, ihn dazu zu bringen, sich nach Westen zu neigen, nach Westen zu streben und sich nach Westen auszurichten.
Yāvadeva ca pana so mahājanakāyo kilamathassa vighātassa bhāgī assā”ti. Diese große Menschenmenge würde nur erschöpft und entmutigt werden.“
“Evameva kho, bhikkhave, tañce bhikkhuṁ evaṁ carantaṁ evaṁ viharantaṁ rājāno vā rājamahāmattā vā mittā vā amaccā vā ñātī vā sālohitā vā bhogehi abhihaṭṭhuṁ pavāreyyuṁ: „Ebenso kann es sein, dass, während ein Mönch sich so verhält und so lebt, Könige oder königliche Oberminister, Freunde, Kollegen, Verwandte oder Angehörige ihn einladen, Vermögen anzunehmen:
‘ehi, bho purisa, kiṁ te ime kāsāvā anudahanti, ‚Bitte, werter Mann, warum lässt du dich von diesen ockerfarbenen Roben quälen?
kiṁ muṇḍo kapālamanucarasi, Warum nimmst du es auf dich, deinen Kopf zu rasieren und eine Almosenschale zu tragen?
ehi hīnāyāvattitvā bhoge ca bhuñjassu, puññāni ca karohī’ti. Komm, wende dich wieder einem geringeren Leben zu, genieße ein Vermögen und schaffe Verdienst!‘
So vata, bhikkhave, bhikkhu evaṁ caranto evaṁ viharanto sikkhaṁ paccakkhāya hīnāyāvattissatīti netaṁ ṭhānaṁ vijjati. Aber es ist ganz unmöglich, dass ein Mönch, der sich so verhält und so lebt, die Schulung abbricht und sich wieder einem geringeren Leben zuwendet.
Taṁ kissa hetu? Warum ist das so?
Yañhi taṁ, bhikkhave, cittaṁ dīgharattaṁ vivekaninnaṁ vivekapoṇaṁ vivekapabbhāraṁ, tathā hīnāyāvattissatīti netaṁ ṭhānaṁ vijjatī”ti. Weil sein Geist sich schon lange zur Abgeschiedenheit neigt, zur Abgeschiedenheit strebt und sich zur Abgeschiedenheit ausrichtet. Daher ist es unmöglich, dass er sich wieder einem geringeren Leben zuwendet.“
Sattamaṁ.