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Saṁyutta Nikāya 56.11 Verbundene Lehrreden 56.11

2. Dhammacakkappavattanavagga 2. Das Kapitel über das Vorwärtsrollen des Rades des Dhamma

Dhammacakkappavattanasutta Das Rad des Dhamma vorwärts rollen

Ekaṁ samayaṁ bhagavā bārāṇasiyaṁ viharati isipatane migadāye. Einmal hielt sich der Buddha bei Varanasi auf, im Wildpark bei Isipatana.

Tatra kho bhagavā pañcavaggiye bhikkhū āmantesi: Da wandte sich der Buddha an die Gruppe der fünf Mönche:

“Dveme, bhikkhave, antā pabbajitena na sevitabbā. „Zwei Extreme, Mönche, sollten von einem, der fortgezogen ist, nicht gepflegt werden.

Katame dve? Welche beiden?

Yo cāyaṁ kāmesu kāmasukhallikānuyogo hīno gammo pothujjaniko anariyo anatthasaṁhito, yo cāyaṁ attakilamathānuyogo dukkho anariyo anatthasaṁhito. Das Schwelgen in Sinnenfreuden – es ist nieder, derb, gewöhnlich, unedel und nutzlos. Und das Schwelgen in Selbstquälerei – es ist schmerzvoll, unedel und nutzlos.

Ete kho, bhikkhave, ubho ante anupagamma majjhimā paṭipadā tathāgatena abhisambuddhā cakkhukaraṇī ñāṇakaraṇī upasamāya abhiññāya sambodhāya nibbānāya saṁvattati. Indem er diese beiden Extreme vermied, verstand der Klargewordene den mittleren Übungsweg. Dieser lässt sehen und erkennen, führt zum Frieden, zu unmittelbarer Einsicht, zum Erwachen und Erlöschen.

Katamā ca sā, bhikkhave, majjhimā paṭipadā tathāgatena abhisambuddhā cakkhukaraṇī ñāṇakaraṇī upasamāya abhiññāya sambodhāya nibbānāya saṁvattati? Und was ist dieser mittlere Übungsweg?

Ayameva ariyo aṭṭhaṅgiko maggo, seyyathidaṁ—Es ist einfach dieser edle achtfache Pfad: nämlich

sammādiṭṭhi sammāsaṅkappo sammāvācā sammākammanto sammāājīvo sammāvāyāmo sammāsati sammāsamādhi. rechte Ansicht, rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechter Einsatz, rechte Achtsamkeit und rechte Versenkung.

Ayaṁ kho sā, bhikkhave, majjhimā paṭipadā tathāgatena abhisambuddhā cakkhukaraṇī ñāṇakaraṇī upasamāya abhiññāya sambodhāya nibbānāya saṁvattati. Das ist dieser mittlere Übungsweg, der dich sehen und erkennen lässt, der zum Frieden führt, zu unmittelbarer Einsicht, zum Erwachen und Erlöschen.

Idaṁ kho pana, bhikkhave, dukkhaṁ ariyasaccaṁ—Und das ist die edle Wahrheit vom Leiden:

jātipi dukkhā, jarāpi dukkhā, byādhipi dukkho, maraṇampi dukkhaṁ, appiyehi sampayogo dukkho, piyehi vippayogo dukkho, yampicchaṁ na labhati tampi dukkhaṁ—saṅkhittena pañcupādānakkhandhā dukkhā. Wiedergeburt ist Leiden; Alter ist Leiden; Krankheit ist Leiden; Tod ist Leiden; mit Ungeliebtem vereint sein ist Leiden; von Geliebtem getrennt sein ist Leiden; nicht bekommen, was man wünscht, ist Leiden. Kurz, die fünf mit Ergreifen verbundenen Aggregate sind Leiden.

Idaṁ kho pana, bhikkhave, dukkhasamudayaṁ ariyasaccaṁ—Und das ist die edle Wahrheit vom Ursprung des Leidens:

yāyaṁ taṇhā ponobbhavikā nandirāgasahagatā tatratatrābhinandinī, seyyathidaṁ—Es ist das Verlangen, das zu künftigen Leben führt. Es ist mit Genießen und Gier vermischt und vergnügt sich überall, wo es ankommt: nämlich

kāmataṇhā, bhavataṇhā, vibhavataṇhā. Verlangen nach Sinnenfreuden, Verlangen danach, das Dasein fortzusetzen, und Verlangen danach, das Dasein zu beenden.

Idaṁ kho pana, bhikkhave, dukkhanirodhaṁ ariyasaccaṁ—Und das ist die edle Wahrheit vom Aufhören des Leidens:

yo tassāyeva taṇhāya asesavirāganirodho cāgo paṭinissaggo mutti anālayo. Es ist das restlose Schwinden und Aufhören eben dieses Verlangens, es herzugeben, loszulassen, freizusetzen und nicht daran festzuhalten.

Idaṁ kho pana, bhikkhave, dukkhanirodhagāminī paṭipadā ariyasaccaṁ—Und das ist die edle Wahrheit von der Übung, die zum Aufhören des Leidens führt:

ayameva ariyo aṭṭhaṅgiko maggo, seyyathidaṁ—Es ist einfach dieser edle achtfache Pfad: nämlich

sammādiṭṭhi …pe… sammāsamādhi. rechte Ansicht, rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechter Einsatz, rechte Achtsamkeit und rechte Versenkung.

‘Idaṁ dukkhaṁ ariyasaccan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Das ist die edle Wahrheit vom Leiden.‘ Dieses Sehen, dieses Erkennen, diese Weisheit, dieses Verstehen, dieses Licht ging mir auf in Bezug auf Lehren, die ich zuvor von niemand anderem gehört hatte.

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhaṁ ariyasaccaṁ pariññeyyan’ti me, bhikkhave, pubbe …pe… udapādi. ‚Diese edle Wahrheit vom Leiden muss vollständig verstanden werden.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhaṁ ariyasaccaṁ pariññātan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Diese edle Wahrheit vom Leiden wurde vollständig verstanden.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Idaṁ dukkhasamudayaṁ ariyasaccan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Das ist die edle Wahrheit vom Ursprung des Leidens.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhasamudayaṁ ariyasaccaṁ pahātabban’ti me, bhikkhave, pubbe …pe… udapādi. ‚Diese edle Wahrheit vom Ursprung des Leidens muss aufgegeben werden.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhasamudayaṁ ariyasaccaṁ pahīnan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Diese edle Wahrheit vom Ursprung des Leidens wurde aufgegeben.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Idaṁ dukkhanirodhaṁ ariyasaccan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Das ist die edle Wahrheit vom Aufhören des Leidens.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhanirodhaṁ ariyasaccaṁ sacchikātabban’ti me, bhikkhave, pubbe …pe… udapādi. ‚Diese edle Wahrheit vom Aufhören des Leidens muss verwirklicht werden.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhanirodhaṁ ariyasaccaṁ sacchikatan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Diese edle Wahrheit vom Aufhören des Leidens wurde verwirklicht.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Idaṁ dukkhanirodhagāminī paṭipadā ariyasaccan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Das ist die edle Wahrheit von der Übung, die zum Aufhören des Leidens führt.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhanirodhagāminī paṭipadā ariyasaccaṁ bhāvetabban’ti me, bhikkhave, pubbe …pe… udapādi. ‚Diese edle Wahrheit von der Übung, die zum Aufhören des Leidens führt, muss entwickelt werden.‘ Dieses Sehen ging mir auf …

‘Taṁ kho panidaṁ dukkhanirodhagāminī paṭipadā ariyasaccaṁ bhāvitan’ti me, bhikkhave, pubbe ananussutesu dhammesu cakkhuṁ udapādi, ñāṇaṁ udapādi, paññā udapādi, vijjā udapādi, āloko udapādi. ‚Diese edle Wahrheit von der Übung, die zum Aufhören des Leidens führt, wurde entwickelt.‘ Dieses Sehen, dieses Erkennen, diese Weisheit, dieses Verstehen, dieses Licht ging mir auf in Bezug auf Lehren, die ich zuvor von niemand anderem gehört hatte.

Yāvakīvañca me, bhikkhave, imesu catūsu ariyasaccesu evaṁ tiparivaṭṭaṁ dvādasākāraṁ yathābhūtaṁ ñāṇadassanaṁ na suvisuddhaṁ ahosi, neva tāvāhaṁ, bhikkhave, sadevake loke samārake sabrahmake sassamaṇabrāhmaṇiyā pajāya sadevamanussāya ‘anuttaraṁ sammāsambodhiṁ abhisambuddho’ti paccaññāsiṁ. Solange mein wirkliches Erkennen und Sehen dieser vier edlen Wahrheiten nicht in diesen drei Runden und mit den zwölf Aspekten vollständig geläutert war, so lange habe ich in dieser Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter dieser Bevölkerung mit ihren Asketen und Brahmanen, Göttern und Menschen nicht mein unübertreffliches vollkommenes Erwachen erklärt.

Yato ca kho me, bhikkhave, imesu catūsu ariyasaccesu evaṁ tiparivaṭṭaṁ dvādasākāraṁ yathābhūtaṁ ñāṇadassanaṁ suvisuddhaṁ ahosi, athāhaṁ, bhikkhave, sadevake loke samārake sabrahmake sassamaṇabrāhmaṇiyā pajāya sadevamanussāya ‘anuttaraṁ sammāsambodhiṁ abhisambuddho’ti paccaññāsiṁ. Als aber mein wirkliches Erkennen und Sehen dieser vier edlen Wahrheiten in diesen drei Runden und mit den zwölf Aspekten vollständig geläutert war, da habe ich in dieser Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmās, unter dieser Bevölkerung mit ihren Asketen und Brahmanen, Göttern und Menschen mein unübertreffliches vollkommenes Erwachen erklärt.

Ñāṇañca pana me dassanaṁ udapādi: Erkennen und Sehen gingen mir auf:

‘akuppā me vimutti, ayamantimā jāti, natthi dāni punabbhavo’”ti. ‚Meine Freiheit ist unerschütterlich. Das ist meine letzte Wiedergeburt. Künftige Leben wird es jetzt nicht mehr geben.‘“

Idamavoca bhagavā. Das sagte der Buddha.

Attamanā pañcavaggiyā bhikkhū bhagavato bhāsitaṁ abhinandunti. Zufrieden begrüßte die Gruppe der fünf Mönche die Worte des Buddha.

Imasmiñca pana veyyākaraṇasmiṁ bhaññamāne āyasmato koṇḍaññassa virajaṁ vītamalaṁ dhammacakkhuṁ udapādi: Und während diese Lehrrede gesprochen wurde, ging dem Ehrwürdigen Koṇḍañña das unbefleckte, makellose Auge des Dhamma auf:

“yaṁ kiñci samudayadhammaṁ sabbaṁ taṁ nirodhadhamman”ti. „Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.“

Pavattite ca pana bhagavatā dhammacakke bhummā devā saddamanussāvesuṁ: Und als der Buddha das Rad des Dhamma vorwärts gerollt hatte, erhoben die Erdgötter den Ruf:

“etaṁ bhagavatā bārāṇasiyaṁ isipatane migadāye anuttaraṁ dhammacakkaṁ pavattitaṁ appaṭivattiyaṁ samaṇena vā brāhmaṇena vā devena vā mārena vā brahmunā vā kenaci vā lokasmin”ti. „Bei Varanasi, im Wildpark bei Isipatana, hat der Buddha das unübertreffliche Rad des Dhamma vorwärts gerollt. Und dieses Rad kann von keinem Asketen oder Brahmanen oder Gott oder Māra oder Brahmā oder von irgendjemandem in der Welt zurückgerollt werden.“

Bhummānaṁ devānaṁ saddaṁ sutvā cātumahārājikā devā saddamanussāvesuṁ: Als sie den Ruf der Erdgötter hörten, erhoben die Götter der vier großen Könige …

“etaṁ bhagavatā bārāṇasiyaṁ isipatane migadāye anuttaraṁ dhammacakkaṁ pavattitaṁ, appaṭivattiyaṁ samaṇena vā brāhmaṇena vā devena vā mārena vā brahmunā vā kenaci vā lokasmin”ti.

Cātumahārājikānaṁ devānaṁ saddaṁ sutvā tāvatiṁsā devā …pe… die Götter der Dreiunddreißig …

yāmā devā …pe… die Yama-Götter …

tusitā devā …pe… die freudvollen Götter …

nimmānaratī devā …pe… die Götter, die das Ersinnen lieben …

paranimmitavasavattī devā …pe… die Götter, die über das herrschen, was andere ersinnen …

brahmakāyikā devā saddamanussāvesuṁ: es erhoben die Götter aus Brahmās Gefolge den Ruf:

“etaṁ bhagavatā bārāṇasiyaṁ isipatane migadāye anuttaraṁ dhammacakkaṁ pavattitaṁ appaṭivattiyaṁ samaṇena vā brāhmaṇena vā devena vā mārena vā brahmunā vā kenaci vā lokasmin”ti. „Bei Varanasi, im Wildpark bei Isipatana, hat der Buddha das unübertreffliche Rad des Dhamma vorwärts gerollt. Und dieses Rad kann von keinem Asketen oder Brahmanen oder Gott oder Māra oder Brahmā oder von irgendjemandem in der Welt zurückgerollt werden.“

Itiha tena khaṇena tena layena tena muhuttena yāva brahmalokā saddo abbhuggacchi. Und da, in diesem Moment, dieser Sekunde, dieser Stunde drang der Ruf bis in die Brahmāwelt.

Ayañca dasasahassilokadhātu saṅkampi sampakampi sampavedhi, appamāṇo ca uḷāro obhāso loke pāturahosi atikkamma devānaṁ devānubhāvanti. Und diese zehntausendfache Galaxie zitterte und schwankte und bebte. Und ein unermessliches, wunderbares Licht erschien in der Welt, das selbst die Strahlkraft der Götter übertraf.

Atha kho bhagavā imaṁ udānaṁ udānesi: Da drückte der Buddha dieses innige Gefühl aus:

“aññāsi vata bho, koṇḍañño, aññāsi vata bho, koṇḍañño”ti. „Koṇḍañña hat wahrhaftig verstanden! Koṇḍañña hat wahrhaftig verstanden!“

Iti hidaṁ āyasmato koṇḍaññassa “aññāsikoṇḍañño” tveva nāmaṁ ahosīti. Und so wurde der Ehrwürdige Koṇḍañña als „Koṇḍañña der Versteher“ bekannt.

Paṭhamaṁ.
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