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Aṅguttara Nikāya 4.159 Nummerierte Lehrreden 4.159
16. Indriyavagga 16. Das Kapitel über Fähigkeiten
Bhikkhunīsutta Eine Nonne
Evaṁ me sutaṁ—So habe ich es gehört:
ekaṁ samayaṁ āyasmā ānando kosambiyaṁ viharati ghositārāme. Einmal hielt sich der Ehrwürdige Ānanda bei Kosambī auf, in Ghositas Kloster.
Atha kho aññatarā bhikkhunī aññataraṁ purisaṁ āmantesi: Da wandte sich eine gewisse Nonne an einen Mann:
“ehi tvaṁ, ambho purisa, yenayyo ānando tenupasaṅkama; upasaṅkamitvā mama vacanena ayyassa ānandassa pāde sirasā vanda: „Bitte, werter Mann, geh zum werten Herrn Ānanda und beuge in meinem Namen deinen Kopf zu seinen Füßen. Sage zu ihm:
‘itthannāmā, bhante, bhikkhunī ābādhikinī dukkhitā bāḷhagilānā. ‚Herr, die Nonne mit Namen Soundso ist mitgenommen, leidend, schwer krank.
Sā ayyassa ānandassa pāde sirasā vandatī’ti. Evañca vadehi: Sie beugt ihren Kopf zu deinen Füßen.‘ Und dann sage:
‘sādhu kira, bhante, ayyo ānando yena bhikkhunupassayo yena sā bhikkhunī tenupasaṅkamatu anukampaṁ upādāyā’”ti. ‚Herr, bitte gehe zur Nonnenunterkunft und besuche diese Nonne aus Anteilnahme.‘“
“Evaṁ, ayye”ti kho so puriso tassā bhikkhuniyā paṭissutvā yenāyasmā ānando tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā āyasmantaṁ ānandaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdi. Ekamantaṁ nisinno kho so puriso āyasmantaṁ ānandaṁ etadavoca: „Ja, meine Dame“, antwortete der Mann. Er tat wie geheißen,
“Itthannāmā, bhante, bhikkhunī ābādhikinī dukkhitā bāḷhagilānā.
Sā āyasmato ānandassa pāde sirasā vandati, evañca vadeti:
‘sādhu kira, bhante, āyasmā ānando yena bhikkhunupassayo yena sā bhikkhunī tenupasaṅkamatu anukampaṁ upādāyā’”ti.
Adhivāsesi kho āyasmā ānando tuṇhībhāvena. und Ānanda schwieg zum Zeichen der Zustimmung.
Atha kho āyasmā ānando nivāsetvā pattacīvaramādāya yena bhikkhunupassayo yena sā bhikkhunī tenupasaṅkami. Da kleidete Ānanda sich an, nahm Schale und Robe und ging zu den Nonnenunterkünften, um diese Nonne zu besuchen.
Addasā kho sā bhikkhunī āyasmantaṁ ānandaṁ dūratova āgacchantaṁ. Die Nonne sah Ānanda von Weitem kommen.
Disvā sasīsaṁ pārupitvā mañcake nipajji. Sie deckte sich von Kopf bis Fuß zu und legte sich auf ihre Liege.
Atha kho āyasmā ānando yena sā bhikkhunī tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā paññatte āsane nisīdi. Nisajja kho āyasmā ānando taṁ bhikkhuniṁ etadavoca: Da ging der Ehrwürdige Ānanda zu ihr und setzte sich auf den ausgebreiteten Sitz. Ānanda sagte zu der Nonne:
“Āhārasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo āhāraṁ nissāya. „Schwester, dieser Körper ist durch Nahrung erzeugt. Indem du dich auf Nahrung stützt,
Āhāro pahātabbo. sollst du die Nahrung aufgeben.
Taṇhāsambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo taṇhaṁ nissāya. Dieser Körper ist durch Verlangen erzeugt. Indem du dich auf Verlangen stützt,
Taṇhā pahātabbā. sollst du das Verlangen aufgeben.
Mānasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo mānaṁ nissāya. Dieser Körper ist durch Einbildung erzeugt. Indem du dich auf Einbildung stützt,
Māno pahātabbo. sollst du die Einbildung aufgeben.
Methunasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo. Dieser Körper ist durch Geschlechtsverkehr erzeugt.
Methune ca setughāto vutto bhagavatā. Der Buddha sprach davon, alles, was mit Geschlechtsverkehr zu tun hat, abzubrechen.
‘Āhārasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo āhāraṁ nissāya. ‚Dieser Körper ist durch Nahrung erzeugt. Indem du dich auf Nahrung stützt,
Āhāro pahātabbo’ti, iti kho panetaṁ vuttaṁ. sollst du die Nahrung aufgeben.‘ Das habe ich gesagt,
Kiñcetaṁ paṭicca vuttaṁ? aber inwiefern habe ich es gesagt?
Idha, bhagini, bhikkhu paṭisaṅkhā yoniso āhāraṁ āhāreti: Da denkt ein Mönch beim Essen über seine Nahrung gründlich nach:
‘neva davāya na madāya na maṇḍanāya na vibhūsanāya, yāvadeva imassa kāyassa ṭhitiyā yāpanāya vihiṁsūparatiyā brahmacariyānuggahāya. Iti purāṇañca vedanaṁ paṭihaṅkhāmi, navañca vedanaṁ na uppādessāmi. Yātrā ca me bhavissati anavajjatā ca phāsuvihāro cā’ti. ‚Nicht zum Spaß, zum Schwelgen, zur Zier und zum Schmuck, sondern nur, um diesen Körper zu erhalten, um Schaden abzuwenden und das geistliche Leben zu fördern; so werde ich altes Unbehagen beenden und neues nicht entstehen lassen, und ich werde durchhalten und ohne Tadel und unbeschwert leben können.‘
So aparena samayena āhāraṁ nissāya āhāraṁ pajahati. Nach einiger Zeit gibt er, indem er sich auf Nahrung stützt, die Nahrung auf.
‘Āhārasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo āhāraṁ nissāya āhāro pahātabbo’ti,
iti yaṁ taṁ vuttaṁ idametaṁ paṭicca vuttaṁ. Das habe ich gesagt, und insofern habe ich es gesagt.
‘Taṇhāsambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo taṇhaṁ nissāya. ‚Dieser Körper ist durch Verlangen erzeugt. Indem du dich auf Verlangen stützt,
Taṇhā pahātabbā’ti, iti kho panetaṁ vuttaṁ. sollst du das Verlangen aufgeben.‘ Das habe ich gesagt,
Kiñcetaṁ paṭicca vuttaṁ? aber inwiefern habe ich es gesagt?
Idha, bhagini, bhikkhu suṇāti: Da hört ein Mönch:
‘itthannāmo kira bhikkhu āsavānaṁ khayā anāsavaṁ cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ diṭṭheva dhamme sayaṁ abhiññā sacchikatvā upasampajja viharatī’ti. ‚Man sagt, der Mönch Soundso hat mit der Auflösung der Befleckungen in eben diesem Leben die fleckenlose Freiheit des Herzens erlangt, die fleckenlose Freiheit durch Weisheit, hat sie durch eigene Einsicht erkannt und lebt darin.‘
Tassa evaṁ hoti: Er denkt:
‘kudāssu nāma ahampi āsavānaṁ khayā anāsavaṁ cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ diṭṭheva dhamme sayaṁ abhiññā sacchikatvā upasampajja viharissāmī’ti. ‚Ach, wann werde ich mit der Auflösung der Befleckungen in eben diesem Leben die fleckenlose Freiheit des Herzens erlangen, die fleckenlose Freiheit durch Weisheit? …‘
So aparena samayena taṇhaṁ nissāya taṇhaṁ pajahati. Nach einiger Zeit gibt er, indem er sich auf Verlangen stützt, das Verlangen auf.
‘Taṇhāsambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo taṇhaṁ nissāya taṇhā pahātabbā’ti,
iti yaṁ taṁ vuttaṁ idametaṁ paṭicca vuttaṁ. Das habe ich gesagt, und insofern habe ich es gesagt.
‘Mānasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo mānaṁ nissāya. ‚Dieser Körper ist durch Einbildung erzeugt. Indem du dich auf Einbildung stützt,
Māno pahātabbo’ti, iti kho panetaṁ vuttaṁ. sollst du die Einbildung aufgeben.‘ Das habe ich gesagt,
Kiñcetaṁ paṭicca vuttaṁ? aber inwiefern habe ich es gesagt?
Idha, bhagini, bhikkhu suṇāti: Da hört ein Mönch:
‘itthannāmo kira bhikkhu āsavānaṁ khayā anāsavaṁ cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ diṭṭheva dhamme sayaṁ abhiññā sacchikatvā upasampajja viharatī’ti. ‚Man sagt, der Mönch Soundso hat mit der Auflösung der Befleckungen in eben diesem Leben die fleckenlose Freiheit des Herzens erlangt, die fleckenlose Freiheit durch Weisheit, hat sie durch eigene Einsicht erkannt und lebt darin.‘
Tassa evaṁ hoti: Er denkt:
‘so hi nāma āyasmā āsavānaṁ khayā anāsavaṁ cetovimuttiṁ paññāvimuttiṁ diṭṭheva dhamme sayaṁ abhiññā sacchikatvā upasampajja viharissati; ‚Nun, dieser Ehrwürdige kann mit der Auflösung der Befleckungen in eben diesem Leben die fleckenlose Freiheit des Herzens erlangen, die fleckenlose Freiheit durch Weisheit …
kimaṅgaṁ panāhan’ti. Warum kann ich das nicht?‘
So aparena samayena mānaṁ nissāya mānaṁ pajahati. Nach einiger Zeit gibt er, indem er sich auf Einbildung stützt, die Einbildung auf.
‘Mānasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo, mānaṁ nissāya māno pahātabbo’ti,
iti yaṁ taṁ vuttaṁ idametaṁ paṭicca vuttaṁ. Das habe ich gesagt, und insofern habe ich es gesagt.
Methunasambhūto ayaṁ, bhagini, kāyo. ‚Dieser Körper ist durch Geschlechtsverkehr erzeugt.
Methune ca setughāto vutto bhagavatā”ti. Der Buddha sprach davon, alles, was mit Geschlechtsverkehr zu tun hat, abzubrechen.‘“
Atha kho sā bhikkhunī mañcakā vuṭṭhahitvā ekaṁsaṁ uttarāsaṅgaṁ karitvā āyasmato ānandassa pādesu sirasā nipatitvā āyasmantaṁ ānandaṁ etadavoca: Da erhob sich die Nonne von ihrer Liege, ordnete ihre Robe über einer Schulter, beugte ihren Kopf zu den Füßen Ānandas und sagte:
“accayo maṁ, bhante, accagamā, yathābālaṁ yathāmūḷhaṁ yathāakusalaṁ, yāhaṁ evamakāsiṁ. „Ich habe einen Fehler gemacht, Herr. Es war töricht, dumm und untauglich von mir, so zu handeln.
Tassā me, bhante, ayyo ānando accayaṁ accayato paṭiggaṇhātu, āyatiṁ saṁvarāyā”ti. Bitte, Herr, nimm meinen Fehler als Fehler an, und ich will mich in Zukunft zügeln.“
“Taggha taṁ, bhagini, accayo accagamā, yathābālaṁ yathāmūḷhaṁ yathāakusalaṁ, yā tvaṁ evamakāsi. „Jawohl, Schwester, du hast einen Fehler gemacht. Es war töricht, dumm und untauglich von dir, so zu handeln.
Yato ca kho tvaṁ, bhagini, accayaṁ accayato disvā yathādhammaṁ paṭikarosi, taṁ te mayaṁ paṭiggaṇhāma. Aber da du deinen Fehler als Fehler erkannt hast und richtig mit ihm verfahren bist, nehme ich ihn an.
Vuddhi hesā, bhagini, ariyassa vinaye yo accayaṁ accayato disvā yathādhammaṁ paṭikaroti āyatiṁ saṁvaraṁ āpajjatī”ti. Denn es gilt als Fortschritt in der Schulung des Edlen, einen Fehler als Fehler zu erkennen, richtig mit ihm zu verfahren und sich zu verpflichten, sich in der Zukunft zu zügeln.“
Navamaṁ.